In „The First Avenger: Civil War“ kommt es zum großen Wiedersehen mit ziemlich vielen Figuren des Marvel Cinematic Universe (MCU). Doch auch einige neue bzw. alte neue Gesichter werden im dritten Teil der „Captain America“-Reihe ihren Erstauftritt feiern, u. a. ein nicht ganz unbekannter Marvel-Superheld namens Spider-Man. Dieser wird nach dem Deal zwischen Disney und Sony Pictures nun erstmals ins MCU eingeführt und in Anbetracht seiner wichtigen Funktion im Marvel-Comics-Crossover „Civil War“ darf er natürlich auch nicht in der Adaption von Joe und Anthony Russo fehlen. Im Gespräch mit ComicBook.com verrieten die Russo-Brüder nun, inwiefern sich der von Tom Holland („Im Herzen der See“) gespielte Wandkrabbler von den bisherigen (Kino-)Versionen Spider-Mans unterscheiden wird.
Für Joe Russo war vor allem das jugendliche Wesen Spider-Mans von größter Bedeutung, was auch auf das Casting der neuen Spinne Auswirkungen hatte: „Wir erinnerten uns an die Dinge, die uns an der Figur begeisterten, als wir jünger waren und eine der wichtigsten Komponenten war, dass er ein Highschool-Schüler ist, der die Last unglaublicher Kraft und Verantwortung tragen muss. Genau das hebt ihn ungemein von allen anderen Superhelden des Marvel-Universums ab. Für uns war es also extrem wichtig, jemanden zu casten, dessen Alter sehr nahe an dem eines Highschool-Schülers ist. In den vorherigen Filme spielten Erwachsene einen Schüler. Wir wollten aber mehr Authentizität. Wir wollten eine Energie und ein Charisma von der Figur, aber auch eine Unsicherheit, die ihn interessanter macht als all die selbstbewussten Superhelden.“
Anthony Russo wiederum sprach über die realistische Herangehensweise, die sie für ihre Version von Spider-Man vorsehen: „Wir führen diese Figur in einem ‚Captain America‘-Abenteuer ein und genau wie im Fall von Cap in ‚Winter Soldier‘ möchten wir ihn in der modernen Welt ansiedeln, indem wir das Werk stimmungsmäßig in die reale Welt versetzen, zumindest soweit, wie man das in einem Superheldenfilm machen kann. Im Hinblick auf Spider-Man und die vergangenen Interpretationen der Figur waren unsere Entscheidungen gefärbt von den Spezifitäten der Welt, in der ‚Winter Soldier‘ und ‚Civil War‘ spielen. In dieser Welt ist alles ein wenig geerdeter und extrem gegenwärtig. Genau das hat unsere Entscheidungen bezüglich Spider-Man beeinflusst.“ Ganz praktisch betrachtet, haben sich die Regisseure beispielsweise Gedanken über die Wohnung von Peter Parker und seiner Tante gemacht. Was kann sich eine Kleinfamilie mit nur einem Einkommen in dieser Hinsicht leisten? Und in welcher Gegend würden sie leben?
Ablehnend stehen die Russo-Brüder den bisherigen Verfilmungen von Spider-Man allerdings nicht gegenüber: Im Interview mit ComicBook.com verrieten sie, dass Sam Raimis „Spider-Man 2“ einer ihrer liebsten Comicfilme aller Zeiten ist, auch wenn sie das Gefühl haben, dass er mit seinen ästhetischen Entscheidungen mehr die Natur der Comics als Realismus unterstreichen wollte. In „Captain America 3“ aber wollen die Russos den Comic-Tonfall der alten „Spider-Man“-Filme deutlich herunterfahren, um „das Gefühl von Naturalismus und Realität“ zu ehren. Darüber hinaus halten die Gebrüder es für essenziell, dass auch das Publikum das Gefühl bekommt, dass „diese Figuren in der Welt leben, in der auch wir leben, weil sie das realer und so unser Seherlebnis leidenschaftlicher und runder macht.“
Ob Spider-Man auch die nötige Zeit auf der großen Leinwand vergönnt sein wird, um all diesen Ansprüchen der Russos am Ende auch gerecht zu werden, erfahren wir ab dem 5. Mai 2016, wenn „The First Avenger: Civil War“ in den deutschen Kinos anläuft. Neben Neuzugang Tom Holland kehren u. a. Chris Evans, Robert Downey Jr., Scarlett Johansson, Sebastian Stan und Elizabeth Olsen zum dritten Teil der „Captain America“-Saga zurück.
