Seit einiger Zeit mehren sich die kritischen Stimmen, die die immer noch bestehende Ungleichbehandlung von männlichen und weiblichen Darstellern in Hollywood anprangern. Während Amanda Seyfried („Ted 2“) im Juli 2015 auf Lohngleichheit pochte, beschwerten sich Daryl Hannah („Kill Bill“) sowie „Game Of Thrones“-Star Maisie Williams über minderwertige beziehungsweise sexistische Rollenangebote. In eine ähnliche Kerbe schlug nun Liv Tyler.
Im Gespräch mit dem Magazin More thematisierte sie die Probleme, mit denen sich Schauspielerinnen konfrontiert sehen, sobald sie ein gewisses Alter erreichen. Es sei kein Spaß, wenn man erlebe, wie sich die Dinge ändern. Im Teenager-Alter oder in den Zwanzigern gebe es eine Fülle an eher unschuldig angelegten Rollen, die aufregend zu spielen seien: „Aber in meinem Alter [Tyler ist 38] bist du im Normalfall einfach die Frau oder Freundin – gewissermaßen ein Bürger zweiter Klasse. Es gibt interessantere Rollen für Frauen, sobald sie etwas älter werden.“
Neben den bereits eingangs genannten Darstellerinnen beteiligte sich vor einigen Wochen auch Emma Thompson („Saving Mr. Banks“) an der Debatte. Diese ging im Gespräch mit dem Magazin Radio Times auf dieselben Schwierigkeiten wie Tyler ein. Sie könne keine nennenswerten Verbesserungen erkennen und im Hinblick auf die Frage, welche Erwartungen an das Äußere von Schauspielerinnen gestellt werden, sei die derzeitige Situation gar schlimmer als zu ihrer Anfangszeit.
Liv Tyler ist demnächst in „Jamie Marks Is Dead – Der Tod ist erst der Anfang“ zu sehen. Im Fantasy-Drama, dessen Heimkinoauswertung hierzulande am 20. November 2015 erfolgt, spielt sie eine alleinerziehende Mutter.