Rose McGowan ist als Schauspielerin aus der Serie „Charmed“ und Filmen wie „The Black Dahlia“ und „Planet Terror“ bekannt. In der jüngeren Vergangenheit macht sie aber vor allem als Kritikerin am „System Hollywood“ Schlagzeilen. So sorgte es gerade für Aufsehen, dass sie ihr Regiedebüt, den Kurzfilm „Dawn“, einfach kostenlos auf YouTube anbot – auch um ein Zeichen gegen die klassische Vertriebsmaschinerie der Traumfabrik zu setzen. Und dann gab es vergangene Woche noch diesen Twitter-Post von McGowan:
Auf „Madam Panhandler“ reimt sich natürlich Adam Sandler und um eine Rolle in dessen neuester Komödie ging es bei dem Casting-Aufruf. McGowan machte mit ihrem Post klar, wie wenig sie davon hält, dass der Schauspielerin in ziemlich herablassendem Ton vorgeschrieben wird, bitte in aufreizender schwarzer Kleidung zum Vorsprechen zu erscheinen. Eine Person fand es nicht gut, wie sich McGowan öffentlich äußerte: Ihr Agent, der wohl versucht hat, diese Rolle für sie an Land zu ziehen. Wie die Schauspielerin nun erneut über Twitter bekanntgab, wurde sie wegen der obigen Aussage von ihrem Agenten nun sogar gefeuert:
In einem Interview mit Entertainment Weekly wurde Rose McGowan dazu noch klarer und prangert den Sexismus in Hollywood deutlich an. So erzählt sie, dass sie im Alter von 17 Jahren, als es um ihre erste Filmrolle ging, von ihrem Agenten gesagt bekomme habe, sie müsse so aussehen, dass „jeder Mann der Stadt mich f***en und anheuern“ wolle…
In dem Interview, das nach dem ersten Tweet geführt wurde, aber erst jetzt im Zusammenhang mit der Ankündigung, dass McGowans Agent sie gefeuert hat, veröffentlicht wurde, erklärt die Schauspielerin, worum es ihr mit ihrer Kritik geht: Sie wollte mit der Veröffentlichung der Casting-Anweisung zeigen, wie beleidigend solche Forderungen sind. Und zudem wolle sie auch deutlich machen, wie normal solche Hinweise in Hollywood seien, ging diese Casting-Anmerkung doch durch unzählige Hände und niemand habe was gesagt.
Dass McGowan die Rolle nicht bekommen wird, dürfte nach dem Aufheben klar sein, aber das war der Schauspielerin auch bewusst. Sie wolle die Rolle ohnehin nicht haben und habe sich ohnehin gefragt, warum sie ihr angeboten wurde. Sie glaube nämlich auch nicht, dass sie ein natürlich Paar mit Sandler abgebe. Ihr gehe es aber auch ganz und gar nicht darum Adam Sandler zu einem Bösewicht zu stilisieren, sondern ihr ging es einzig und allein darum, die „systematische Dummheit“ Hollywoods und die „systematische Herabwürdigung von Schauspielerinnen“ anzuprangern: „Als würde eine Schauspielern nicht ohnehin darauf achten, dass sie gut ausschaut. Man muss sie scheinbar erinnern“, so McGowan um zu unterstreichen, dass es ihr nicht nur um das geforderte Outfit per se geht. Ihr „liebster“ Teil sei übrigens die Klammer gewesen, dass Push-Up-BHs bevorzugt werden. Am meisten gelacht habe sie derweil über den Part, dass man das Drehbuch lesen solle, um den Kontext der Szene zu verstehen.
Auch wenn McGowan in dem Interview klar stellte, dass sie Adam Sandler keine Schuld an der sexistisch formulierten Casting-Anweisung gibt, die zum einen schließlich nicht von ihm selbst stammen dürfte und zum anderen nur ein allgemeines Problem verdeutlicht, ließ sie sich trotzdem noch zu einem kleinen Seitenhieb gegen den Comedian hinreißen: Sie habe ja gehört, dass Sandler nur einen Vertrag mit Netflix geschlossen habe, weil sich der Firmenname auf „Wet Chicks“ reime.
McGowan stand zuletzt für die Serie „Chosen“ vor der Kamera. Momentan sieht sie ihre Zukunft aber eher dahinter. Nachdem ihr Kurzfilm „Dawn“ nun erschienen ist, arbeitet sie an ihrer ersten Kino-Regie-Arbeit. Es handele sich um einen Kunst-Thriller über ein Mädchen in einer psychologischen Einrichtung. Sie werde selbst nicht mitspielen, nur Regie führen, wie sie Entertainment Weekly noch verriet.