Im Jahre 2012 engagierte Fox „Brautalarm“- Drehbuchautorin Annie Mumolo für das Biopic „Joy”. Mumolo arbeitete ein Jahr lang an dem Skript über das Leben der Erfinderin des Wischmopps und lernte auch die echte Joy Mangano kennen, aber als sie ihre Fassung des Drehbuchs beim Studio einreichte, waren die Verantwortlichen laut The Hollywood Reporter nicht zufrieden. Dem Entwurf fehle es an Charakterentwicklung, so der damalige Vorwurf. Kurze Zeit darauf wurde David O. Russell für die Regie von „Joy“ angeheuert, der auch gleich seine Stammdarstellerin Jennifer Lawrence mit an Bord brachte.
Er überarbeitete im Zuge seines Engagements auch das Drehbuch stark und soll etwa einige biographische Elemente fallen gelassen haben, um fiktionale Wendungen einzubringen. Dazu gehört auch, dass „Joy“ nun nicht nur dem biographischen Vorbild Tribut zollt, sondern auch auf andere starke Frauen verweist.
Fox war so glücklich mit David O. Russells Fassung, dass man ihm die alleinige Nennung als Drehbuchautor in den Credits zugestand und damit Mumolos Arbeit am Film unter den Tisch fallen ließ. Die wehrte sich aber dagegen und wandte sich dafür an die Autorengewerkschaft, die Writers Guild Of America. Die erwirkten nun für Mumolo, dass ihr nun ein Story-Credit zugestanden wird und sie dabei im Abspann auch vor dem ebenfalls mit einem Story-Credit bedachten David O. Russell genannt wird. Russell wird allerdings weiter allein als Schreiber des finalen Drehbuchs gelistet.
Mumolo schwieg zu dieser Entscheidung, aber einer Quelle des Hollywood Reporters zufolge scheint sie auf mehr gehofft zu haben. „Annie hat sich da sehr reingesteigert. Es ist viel von ihrem Leben drin und sie hat sich gut mit Joy angefreundet.“
Auch wenn „Joy“ bislang noch in Produktion ist, wird der Film jetzt schon als heißer Kandidat für die kommenden Oscars gehandelt. Und hier könnte Mumolos Kampf ihr noch zugutekommen. Denn wie schon einige Kollegen vor ihr würde sie als Story-Lieferantin auch eine Nominierung bzw. evtl. sogar einen Goldjungen bekommen, wenn der Film in der Kategorie Bestes Drehbuch es in die finale Auswahl schaffen sollte. So gewannen zum Beispiel Roger Avary (Story), der sich den Oscar mit Quentin Tarantino (Story und Drehbuch) für „Pulp Fiction“ teilte, Michel Gondry und Pierre Bismuth (Story), die wie Charlie Kaufmann (Drehbuch) einen Academy Award für „Vergiss mein nicht“ mit nach Hause nahmen und in jüngster Vergangenheit Hugo Guiness (Story) neben Wes Anderson (Story und Drehbuch), die beide an „The Grand Budapest Hotel“ gearbeitet hatten. Bereits als Drehbuchautorin von „Brautalarm“ wurde Annie Mumolo übrigens für den Oscar nominiert.
„Joy - Alles außer gewöhnlich“ kommt am 31. Dezember 2015 in die deutschen Kinos.