Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, hat die ARD-Tochter Degeto die Einführung einer Frauenquote beschlossen. Ab August 2015 werden für die nächsten drei Jahre bei mindestens 20 Prozent der Produktionen von Degeto Frauen Regie führen. Die Quote soll sich auf alle Filme erstrecken, die von der Degeto produziert oder mitfinanziert werden.
Der Zusammenschluss Pro Quote Regie, der seit einiger Zeit für eine solche Quote kämpft, begrüßte die Selbstverpflichtung der Degeto als „ersten Schritt mit Signalwirkung“. Die eigenen Ziele sind aber noch höher. Pro Quote Regie fordert, dass die öffentlich-rechtlichen Sender bis 2018 bei mindestens 30 Prozent ihrer Filme Regisseurinnen beschäftigen, bis 2020 soll dieser Anteil auf 42 Prozent ausgebaut werden und damit das Verhältnis bei den Absolventen an Regiestudiengängen widerspiegeln.
Bislang führen laut Pro Quote Regie nur bei 13 bis 15 Prozent der TV-Filme in Deutschland Frauen Regie. Noch schlechter sehe es bei den beliebten Krimi-Formaten „Tatort“ und „Polizeiruf 110“ aus, wo die Quote bei unter zehn Prozent liege.
Die Degeto ist eine Tochter der ARD und für die Beschaffung von fiktionalen Stoffen für das Programm zuständig. Dies erfolgt auch durch Lizenzkäufe aber vor allem auch durch Auftrags- und Koproduktionen. Laut SpiegelOnline werden so rund 100 Fernsehfilme und Serien pro Jahr durch die Degeto für die ARD produziert. Die Degeto co-produzierte zuletzt zum Beispiel Oliver Hirschbiegels Kinofilm „Elser“, die Komödie „3 Türken & ein Baby“ und auch „Der Medicus“, gab daneben TV-Filme wie „Grzimek“, „Nackt unter Wölfen“ oder „Die Spiegel-Affäre“ in Auftrag.