Auf dem Papier sieht alles so gut aus: „Passengers“ besitzt nicht nur ein Drehbuch, das von Insidern gepriesen und bereits mit „Gravity“ verglichen wird. Das Sci-Fi-Projekt hat mit Jennifer Lawrence („American Hustle“) und Chris Pratt („Guardians Of The Galaxy“) auch gleich zwei der momentan angesagtesten Stars mit an Bord. Und realisiert werden soll das Ganze von dem norwegischen Filmemacher Morten Tyldum, der 2015 seine erste Oscar-Nominierung für die Regie von „The Imitation Game“ eingeheimst hat.
Nichtsdestotrotz bereitet der Streifen Tom Rothman einiges an Kopfzerbrechen. Lange haderte der Sony-Chef mit sich, dem Projekt sein Okay zu geben. Grund dafür war das hohe Budget von etwa 120 Millionen Dollar und nicht zuletzt die Mega-Gage von Jennifer Lawrence. Der Star aus der „Tribute von Panem“-Reihe hatte noch unter der Rothman-Vorgängerin Amy Pascal ein Angebot von 20 Millionen Dollar unterbreitet bekommen, welches der Studio-Boss in seiner eigenen Amtsperiode zunächst drücken wollte. Der originäre Hollywood-Stoff könnte sich auch als großer Flop entpuppen, nicht zuletzt, weil es ein Zwei-Personen-Stück ist. Für eine Liebesgeschichte, auch wenn es sich dabei quasi um einen Film à la Weltraum-Hit „Gravity“ mit Romanze handelt, sind die angesetzten Ausgaben durchaus hoch.
Der Siegeszug von „Jurassic World“ an den Kinokassen ist aber scheinbar einer der Faktoren, der bei Rothman einen Sinneswandel bewirkte. Denn mit dem Blockbuster hat sich Chris Pratt nun bereits zum dritten Mal in Folge als zugkräftiger Name an den Kassen erwiesen, nachdem bereits „The LEGO Movie“ und „Guardians Of The Galaxy“ zu beachtlichen Erfolgen avanciert sind. Das bedeutet für „Passengers“ nun nicht nur, dass es auf das ersehnte grüne Licht zugeht, sondern auch, dass Chris Pratts Einsatz sogar mit zwölf statt der ursprünglich angedachten zehn Millionen Dollar honoriert wird. Das berichtet The Hollywood Reporter.
Doch im Hintergrund führte wohl noch einiges mehr dazu, das Projekt endlich voranzubringen. Der Regisseur wehrte sich laut des Berichts von THR gegen den gewünschten Budget-Zuschnitt auf 90 Millionen Dollar, woraufhin der Sony-Chef dem Team gesagt haben soll, sie könnten sich ein anderes Studio suchen. Die Filmschaffenden drehten das Ruder aber, in dem sie Jeff Robinovs Studio 8 als möglichen Geldgeber ins Gespräch brachten. Dieses zum Teil zu Sony gehörende Studio, welches zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung hat, versprach, das kostspielige Projekt ohne Zugeständnisse ans Budget mitfinanzieren zu wollen, was dann Rothmans Meinungsänderung bewirkte. Produziert wird das Ganze also von Sony, wobei aber 75 Prozent der Produktionskosten von anderen Investoren stammen sollen, nämlich Village Roadshow und LStar.
In „Passengers“ treibt ein Raumschiff durch das Weltall, auf dem die Passagiere allesamt in Tiefschlaf versetzt sind, um erst aufzuwachen, wenn das Ziel ihrer Reise erreicht ist. Doch eine Fehlfunktion führt dazu, dass der Mechaniker Jim Preston (Chris Pratt) vorzeitig erwacht. Mit einem einsamen Tod vor Augen entscheidet er sich, die schöne Journalistin Aurora (Jennifer Lawrence) aufzuwecken, was jedoch nicht ohne Folgen bleibt...
Die Dreharbeiten zu „Passengers“ sollen bereits im September 2015 beginnen.