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Platz 14: „Nightcrawler - Jede Nacht hat ihren Preis”
(Dan Gilroy, USA 2014)
Dan Gilroy, seines Zeichens Bruder von „Bourne“-Autor und Regisseur Tony Gilroy, gelingt in seinem Regiedebüt eine verblüffende Mischung aus messerscharfer Mediensatire und packendem Thriller: In „Nightcrawler“ deckt Gilroy zum einen schonungslos auf, zu welchen Schandtaten vor allem amerikanische TV-Sender im verzweifelten Ringen um Zuschauer bereit sind. Und zugleich entfaltet Gilroys Inszenierung immer wieder eine mörderische Spannung, wenn er seinen Protagonisten Lou Bloom auf dessen Streifzügen durch das nächtliche Los Angeles begleitet. Für das Drehbuch zu „Nightcrawler“ wurde Gilroy dementsprechend gerade Anfang diesen Jahres für einen Oscar nominiert – anders als ein beinahe nicht wiederzuerkennender Jake Gyllenhaal, der in der Hauptrolle die bisher wohl beste Leistung seiner Karriere zeigt und eine Nominierung mindestens ebenso verdient hätte; Gyllenhaals schmieriger Gelegenheits-Krimineller und Soziopath ist ohne Fragen eine der faszinierendsten Leinwandfiguren des Kinojahres 2014.
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