Ein toll aufgelegtes Ensemble, angeführt von „Die Bourne Identität“-Star Julia Stiles, Heath Ledger und „Inception“-Nebendarsteller Joseph Gordon-Levitt. Ein schmissiger Soundtrack. Und eine bissig-lustige, romantische Geschichte, die sich seit Jahrhunderten (!) bewährt hat: „10 Dinge, die ich an dir hasse“ ist ein Film, den man sich vergnügt anschaut, und Jahre später bemerkt, dass er sich mit seinen markigen Figuren und gewitzten Situationen förmlich ins Gedächtnis gebrannt hat.
Das verhalf der Teenie-RomCom zu Kultstatus, insbesondere bei Kindern der 1990er. Ihr wollt wissen, was die 90s-Generation an dem Film findet? Oder möchtet ihr eure Liebe für den herzigen Komödienhit wieder aufflammen lassen? Dann schmeißt den Fernseher (oder ein anderes Endgerät) an: „10 Dinge, die ich an dir hasse“ läuft heute, am 12. Februar 2025, ab 20.15 Uhr bei RTL Super – der Primetime-Variante von Super RTL! Alternativ habt ihr die Möglichkeit, den Nostalgiefavoriten flexibel bei Disney+ abzurufen:
"10 Dinge, die ich an dir hasse": Begierde, Verbote und eine fiese Wette
Cameron James (Joseph Gordon-Levitt) muss sich an seiner neuen Schule, der Padua High, noch zurechtfinden. Zu viele Cliquen, zu viele unausgesprochene Tabus – da soll einer draus schlau werden! Wenigstens steht ihm mit schnippisch-humorvollem Rat Michael Eckman (David Krumholtz) zur Seite. Doof nur, dass Cameron zu stur ist, sämtlichen Rat des Plappermauls zu befolgen.
Denn Cameron verliebt sich Hals über Kopf in die aus wohlhabendem Hause stammende Bianca Stratford (Larisa Oleynik). Deren strenger Vater hat eine Regel aufgestellt: Bianca darf bloß auf Dates gehen, wenn auch ihre sture, einzelgängerische und rebellische Schwester Kat (Julia Stiles) ein Rendezvous hat. Also stacheln Cameron und Michael mit einer Wette den berüchtigsten Querkopf der Schule an, Kat zu bezirzen – Patrick Verona (Heath Ledger)...
Die daraus folgenden pubertären Eskapaden rund um Sehnsucht, Eifersucht und Geltungssucht sowie soziale Abschottung, moralische Grenzüberschreitung und der Suche nach Vergebung sind keinesfalls neu. Die Teenies der Paduda High manövrieren sich in Liebes-, Freundschafts- und Abneigungsreigen, die so ähnlich bereits Jahrhunderte zuvor von William Shakespeare in der frivol-frechen Komödie „Der Widerspenstigen Zähmung“ niedergeschrieben wurden!
„10 Dinge, die ich an dir hasse“ ist Teil eines 90er-Jahre-Kinotrends: Mehrere Klassiker der Literatur- und Theatergeschichte wurden mit einem jungen, feschen Cast in die Gegenwart verlagert. Der Teenie-Kultfilm „Clueless“ etwa basiert auf Jane Austens Roman „Emma“, der schwarzhumorige Erotikthriller „Eiskalte Engel“ orientiert sich am Briefroman „Gefährliche Liebschaften“ und Baz Luhrmanns Bildgewalt „William Shakespeares Romeo + Julia“ bedarf keiner Einordnung...
Eine Fremdscham-Schule voller Witz
Diese kleine, feine filmische Welle dürfte bei Millennials (und älteren Mitglieder der Gen Z) flattrig-nostalgische Gefühle wecken. Auch der Verfasser dieses TV-Tipps gerät da ins Schwärmen – und hofft, dass der jüngere Hit „Wo die Lüge hinfällt“ eine Rückkehr dieses Trends inspiriert. Schließlich ist das Sydney-Sweeney-und-Glen-Powell-Vehikel ebenfalls die Modernisierung einer Shakespeare-Komödie.
Ob die mit köstlich aussehenden Käsetoasts bewaffnete „Viel Lärm um nichts“-Aktualisierung dieselbe Nostalgie-Strahlkraft entwickeln wird wie „10 Dinge, die ich an dir hasse“, das muss sich natürlich erst zeigen. Denn Regisseur Gil Junger hat 1999 zwar bildästhetisch eher Standardware geboten, doch mit seinem Kinodebüt in Sachen Ausstrahlung und Charisma ordentlich vorgelegt!
Dabei profitierte Junger (selbst in den gemeinsten Momenten) vom massiven, natürlichen Charisma des Cast sowie vom Drehbuch des „Natürlich blond“-Duos Karen McCullah Lutz & Kirsten Smith: Die Schul- und Romantikkomödie hat eine beeindruckende Dichte an Funken sprühendem Dialogwitz, der sich vom zentralen Duo bis zu den Randfiguren durchzieht – wobei aber all diese fehlerbehafteten Figuren ihre eigene, humorige Stimme aufweisen.
Amüsant sowie clever ist zudem, wie sich gleitend der erzählerische Schwerpunkt verschiebt: Was als „Cameron, der Neue an der Schule“-Spaß beginnt, wird zu einer „Punk Patrick steht wieder zu seiner sanften Seite“-Komödie und letztlich zu einer ebenso einfühlsamen wie feschen Selbstfindungskomödie rund um den facettenreichen Charakterkopf Kat. Im Zuge dessen werden Rückgriffe und Kommentare auf Shakespeare sowie bewusste Abwandlungen der Vorlage stimmig ausbalanciert – und von einem feministisch-rockigen, sommerlichen Soundtrack flankiert.
Es sei denn, Heath Ledger packt gerade sein Strahlemanngrinsen aus und schmalzt mit einer Prise Selbstironie Frankie Vallis Schmacht-Dauerrenner „Can't Take My Eyes Off You“ daher. Eine unangenehm-peinliche Übertreibung von Liebesgeständnis, wie sie sich ein kopfschüttelnder, diebisch grinsender Shakespeare kaum besser hätte ausdenken können. Diese selbstdarstellerischen Teenager – keinerlei Zurückhaltung kennen die!
Und wenn ihr nach „10 Dinge, die ich an dir hasse“ sehen wollt, dass sich auch Erwachsene im Hormonwirbel zum Affen machen können, solltet ihr den folgenden Filmtipp unbedingt schauen:
Streaming-Tipp: Ein durchgedrehtes Meisterwerk, bei dem ihr euch kringelig lachen werdet – Filmfans müssen diesen Klassiker gesehen haben!*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.