Mit dem Marvel-Actioner "Guardians of the Galaxy" konnte Regisseur James Gunn nicht nur das Publikum begeistern, sondern auch zahlreiche Kritiker überzeugen. Nachdem im Zuge der Oscarverleihung und der Independent Spirit Awards 2015 einige Witze und Anmerkungen auf Kosten der zahlreichen Comic-Verfilmungen und großangelegten Franchises der vergangenen Jahre gefallen sind, hat Gunn dies nun zum Anlass genommen, um sich via Facebook zu der Situation zu äußern.
Dabei nimmt er u. a. konkret Stellung zu einem Ausschnitt aus der Eröffnungssequenz der Oscar-Verleihung, in der Jack Black zum Besten gab: "This industry’s in flux; it’s run by mucky-mucks, pitching tents for tentpoles and chasing Chinese bucks. Opening with lots of zeroes, all we get is superheroes. Superman, Spider Man, Batman, Jedi man, sequel man, prequel man. Formulaic scripts and after 50 Shades of Grey, they’ll all have leather whips.”
Zum anderen äußerte "Nightcrawler”-Regisseur Dan Gilroy bei den Independent Spirit Awards, dass sich die Independent Filme dem "Tsunami der Superheldenfilme, welcher die Industrie überschwemmt" entgegenwirken würden. "Wir haben überlebt und wir sind gediehen und ich denke, das ist der wahre Geist."
Auch wenn es sich dabei nicht gerade um schwerwiegende Beleidigungen handelt, verpassen die beiden Anspielungen der Blockbuster-Industrie doch einen kleinen Seitenhieb und James Gunn wurde wohl direkt auf diese zwei Vorfälle angesprochen. Während Gunn sich weniger von Jack Blacks Witzen angegriffen fühle - schließlich handele es sich dabei um Scherze, setzt er Dan Gilroys Behauptung entgegen, dass die Aussage etwas merkwürdig von jemanden sei dessen Frau in zwei "Thor"-Filmen mitgespielt habe und damit wohl ziemlich "tief in dem Tsunami ertrunken sei".
Was ihn generell jedoch beschäftige wäre die Ansicht vieler Leute, dass die Macher von großangelegten Projekten weniger Liebe, Zuwendung und Gedanken in ihre Filme stecken würden als die Macher von Independent-Filmen bzw. Filmen, die als "ernstere" Hollywood-Filme angesehen würden."[…]Ich denke es gibt überall Leute, die Filme wegen des finanziellen Gewinns oder ihrer Selbstgefälligkeit machen. Und dann gibt es Leute, die machen, was sie machen, weil sie es lieben, Geschichten zu erzählen und weil sie Kino lieben. […] Wenn du denkst, dass Menschen, die Superheldenfilme machen dumm sind, kommt raus und sag wir sind dumm. Aber wenn du als Independent-Filmemacher oder als "ernstzunehmender" Filmemacher denkst, dass du mehr Liebe in deine Figuren steckst als die Russo-Brüder in Captain America oder Joss Whedon in den Hulk, liegst du einfach falsch."
Hier Gunns komplettes Statement:
Post by James Gunn.