In einem Interview mit DazedDigitial.com sprach Paul Thomas Anderson nicht nur über seinen neuesten Film "Inherent Vice", sondern auch über andere Werke. Dabei brachte er selbst das Gespräch auf einen großen Sommer-Film, der trotz ordentlicher bis sehr guter Kritiken kein großes Publikum fand: "Edge Of Tomorrow".
Eigentlich wollte der Interviewer Paul Thomas Anderson über Tom Cruise befragen. Schließlich machte immer wieder das Gerücht die Runde, dass die einstigen Freunde Anderson und Cruise sich wegen des Scientology-Films "The Master" zerstritten haben. Ob dies wirklich so ist, bleibt zwar weiter offen, doch Anderson stellte klar, dass er von dem Schauspieler Tom Cruise weiter absolut begeistert ist: "Hast du 'Edge of Tomorrow' gesehen?" fragte er seinen Gegenüber, um dann zu einer Lobeshymne anzusetzen: "Der ist verdammt großartig. Und keiner hat sich den Film angeschaut. Dabei ist das Cruise in Bestform. Man schaut sich Tom Cruise an und sagte sich: 'Es gibt niemanden sonst, der das kann.' Es gibt keinen einzigen Moment, an dem man sich vorstellen könnte, dass jemand anderes die Rolle spielt."
Das Publikum strömte trotzdem nicht so in den Film, wie man es sich wohl erhoffen durfte. Gerade einmal knapp über 100 Millionen Dollar kamen laut boxofficemojo.com an den US-Kinokassen zusammen – für eine geschätzte 178 Millionen Dollar teure Produktion mehr als enttäuschend. Emily Blunt, die neben Tom Cruise die zweite Hauptrolle spielte, macht dafür vor allem das Marketing verantwortlich. In Interviews mit Collider und Screencrush erklärte sie so zum Beispiel, dass der ursprüngliche Titel "All You Need Is Kill" besser gepasst hätte. Der sei einfach ironischer gewesen und mehr wie der Film selbst. Zudem hätte man im Rahmen der Werbung deutlich mehr von dem Humor und der Beziehung der Figuren im Film zeigen müssen. So hätten viele Zuschauer einen ganz anderen Film erwartet.
"Edge Of Tomorrow" ist mittlerweile auf DVD und Blu-ray erhältlich. Dass der Zusatzslogan "Live.Die.Repeat" nun auf dem Cover deutlich größer zu sehen ist als der eigentliche Titel, lässt vermuten, dass man auch bei Warner mittlerweile mit der Titelwahl nicht mehr ganz glücklich ist. Wir können einen Blick auf jeden Fall nur empfehlen (4 Sterne in der FILMSTARTS-Kritik). Paul Thomas Andersons "Inherent Vice – Natürliche Mängel" kommt dagegen am 12. Februar 2015 in die deutschen Kinos. Was wir von diesem Film halten, könnt ihr dann in der kommenden Woche lesen…