Während deutsche Filmproduzenten sich über den mit 31,6 Prozent besten Marktanteil für einheimische Filme in den hiesigen Kinos seit 2008 freuen dürfen, ist insgesamt bei Kinobetreibern und Filmverleihern 2014 bislang kein gutes Jahr. Laut der Halbjahresbilanz der FFA wurden in den ersten sechs Monaten 2014 satte 6,4 Millionen Kinotickets weniger verkauft als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Insgesamt führt dieser Rückgang um 10,2 Prozent zur schlechtesten Gesamtbesucherzahl in den deutschen Kinos seit 1992.
Die Umsätze fielen im Vergleich zum Vorjahr "nur" um 9,2 Prozent von 496,3 Millionen Euro auf 450,6 Millionen Euro. Grund für den hier geringeren Abfall sind die gestiegenen Eintrittspreise. Im ersten Halbjahr 2014 kostete in Deutschland eine Kinokarte im Schnitt 8,01 Euro und damit neun Cent mehr als im Vorjahr.
Deutlich positiver ist die Bilanz für den deutschen Film. Filme wie "Vaterfreuden" oder "Stromberg – Der Film" sowie bereits 2013 gestartete - aber 2014 noch stark laufende - Produktionen wie "Der Medicus" und natürlich "Fack Ju Göhte" sorgten dafür, dass 17,6 Millionen verkaufte Kinokarten auf deutsche Filme entfielen.
Einen Beitrag zum starken Rückgang gegenüber dem Vorjahr leistete natürlich die Fußball-Weltmeisterschaft, die für besonders wenige Zuschauer (und auch besonders wenige Kinostarts) während der Kicker-Festwochen in Brasilien sorgte. Daher dürfte am Jahresende der Verlust gegenüber dem Vorjahr geringer ausfallen als noch im ersten Halbjahr. So verweist FFA-Vorstand Peter Dinges in der Pressemitteilung auch darauf, dass die Zahlen im Kino sofort wieder anzogen, sobald die WM vorbei war. Mit unter anderem Til Schweigers "Honig im Kopf" oder Sequels zu Erfolgsreihen wie "Die Tribute von Panem 3 – Mockingjay Teil 1" und "Der Hobbit: Die Schlacht der Fünf Heere" laufen auch noch einige Produktionen an, von denen starke Ergebnisse erwartet werden.