Die Vergabe der New York Film Critic's Circle Awards gilt als erster Indikator für die Oscars. Im vergangenen Jahr ging der Preis für den besten Film an "The Artist", einige Monate später gab es dann den Oscar. Der New York Film Critic's Circle besteht aus renommierten New Yorker Kritikern, vorwiegend aus dem Printbereich. Gemeinsam stimmen sie über ihre Favoriten ab und geben anschließen ihre Gewinner bekannt. Die diesjährige Verleihung wurde extra nach hinten verschoben, damit die Kritiker sich noch ein Bild von Filmen wie "Les Misérables", "Der Hobbit" und "Django Unchained" machen konnten. Alle diese Filme gingen jedoch leer aus. Die großen Gewinner waren Andere:
"Zero Dark Thirty" konnte drei Preise für sich verbuchen. Wie schon im Jahre 2009 (mit "The Hurt Locker") gab es die Awards für den Besten Film und die beste Regie für Kathryn Bigelow. Außerdem gewann Greig Fraser für die beste Kamera. In "Zero Dark Thirty" wird die lange Jagd nach Osama Bin Laden nacherzählt. Eine CIA-Analystin (Jessica Chastain) hat die schwierige Aufgabe ihr Team an der Grenze von Afghanistan zu koordinieren.
Steven Spielbergs Biopic "Lincoln" über den 16. Präsident der vereinigten Staaten gewann ebenfalls drei Preise. Daniel Day-Lewis bekam den Preis als bester Hauptdarsteller. Damit hat Lewis bereits zum fünften Mal einen NYFCC-Award gewonnen und gilt als einer der Top-Kandidaten für den Oscar. Für die Darstellung von Lincolns Frau Mary Todd, wurde Sally Field als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. Zudem gewann Tony Kushner den Award für das beste Drehbuch. "Lincoln" handelt von dem Ende des Bürgerkriegs und dem Bestreben des Präsidenten, den Krieg zu beenden und die Sklaverei abzuschaffen.
In den weiteren Darstellerkategorien gab es durchaus Überraschungen. Rachel Weisz gewann als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle als Frau eines hochangesehen Richters in den 1950er Jahren in dem Film "The Deep Blue Sea". Sie stürzt sich in eine Affäre mit einem Piloten (Tom Hiddleston) und setzt damit den Ruf ihrer Familie aufs Spiel. Weisz stach damit Favoritinnen wie Jennifer Lawrence ("Silver Linings") und Jessica Chastain ("Zero Dark Thirty") aus.
Auch den Preisträger für den besten Nebendarsteller hatten wahrscheinlich nicht viele auf dem Zettel. Matthew McConaughey gewann für gleich zwei Rollen. Einmal für seine Rolle als Stripper und Nachtclubbesitzer in "Magic Mike" und als Anwalt in "Bernie", in dem er einem unscheinbaren Menschen (Jack Black) einem Mord nachweisen will.
Weitere Preise gab es für Tim Burtons "Frankenweenie" als bester animierter Film und Michael Hanekes "Liebe" als bester fremdsprachiger Film. Eine vollständige Liste aller Gewinner haben wir nachfolgend für euch zusammengefasst:
Bester Film – "Zero Dark Thirty"
Bester Regie - Kathryn Bigelow ("Zero Dark Thirty")
Bestes Drehbuch - Tony Kushner ("Lincoln")
Beste Hauptdarstellerin – Rachel Weisz ("The Deep Blue Sea")
Bester Hauptdarsteller – Daniel Day-Lewis ("Lincoln")
Beste Nebendarstellerin – Sally Field ("Lincoln")
Bester Nebendarsteller – Matthew McConaughey ("Bernie", "Magic Mike")
Beste Kamera – Greig Fraser ("Zero Dark Thirty")
Bester Animierter Film – "Frankenweenie"
Beste Dokumentation – "The Central Park Five"
Bester Fremdsprachiger Film – "Liebe"
Bester Erstlingsfilm – David France ("How to Survive a Plague")