Mit "The Master" steht ein mit Vorschusslorbeeren geschmücktes Sekten-Drama in den Startlöchern, das die Herzen der Paul-Thomas-Anderson-Fans höher schlagen lässt. Mit Joaquin Phoenix und Philip Seymour Hoffman in den Hauptrollen gilt "The Master" schon jetzt als heißer Anwärter für den ein oder anderen Academy Award.
Anderson wurde für filmische Glanzstücke wie "There Will Be Blood" (nominiert für Bester Film, Bestes adaptiertes Drehbuch, Beste Regie), "Magnolia" (nominiert für Bestes Originaldrehbuch) und "Boogie Nights" (Bestes Originaldrehbuch) bereits fünf Mal für einen Oscar nominiert und galt seit seinem Debüt als riesiges Talent. Seine Werke setzen dabei stets mehr auf Musik, Charakterzeichnungen und komplexe, vielschichtige Handlungen als auf Spezialeffekte. Obwohl seine Filme bei Kritikern wie beim Publikum gut ankamen, blieben die Einnahmen an den Kinokassen oft hinter den Erwartungen zurück. Dies mag ein Grund sein, weshalb man ihm bislang noch keine Blockbuster mit einem vergleichsweise höherem Budget zugetraut hat. Daher konnte er womöglich auch nur mit Mühe das nötige Budget von knapp 35 Millionen Dollar für "The Master" einfordern.
In einem Interview bei den australischen Filmfestspielen bekannte sich Anderson zu einem Fan von groß angelegten Blockbustern. Bei Christopher Nolans "Batman"-Trilogie beispielsweise kämen höchste künstlerische Qualität und Kommerzialität zusammen, die sich an ein breites Publikum wenden. Es verwundere ihn, dass man ihn noch nie auf ein solches Projekt angesprochen hat - "and that’s alright"! Genau so werden das wohl auch seine Fans sehen – oder?