Nachdem alle deutschen Teilnehmer, die für eine Oscar-Nominierung in der Kategorie "Bester nicht-englischsprachiger Film" in Frage kamen, von der Jury gesichtet wurden, kam es nun zu einer Entscheidung. Christian Petzolds "Barbara" wird unsere Oscar-Hoffnung. Auf der diesjährigen Berlinale wurde Petzolds Drama bereits mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet.
Die Jury unter dem Vorsitz von Stefan Schubert begründet ihr Urteil mit den folgenden Worten: "Der Film 'Barbara' überzeugt durch seine große formale Klarheit und eine starke Frauenfigur, die im Widerspruch zwischen individueller Freiheit und sozialer Verantwortung ihre persönliche Entscheidung trifft." Nach der Verkündung war die Freude für Petzold und seine Produzenten Florian Koerner von Gustorf und Michael Weber über die Kategorien-Nominierung groß. Laut ihnen komme diese genau zum richtigen Zeitpunkt, um den Film für die noch anstehenden Starts in den USA, Großbritannien, Spanien und Italien zu pushen.
Petzold erzählt in dem Drama die Geschichte der Ärztin Barbara (Nina Hoss), die 1980 die DDR verlassen will und daraufhin vom Staat in ein abgelegenes Provinz-Krankenhaus zwangsversetzt wird. Während sie anfänglich nur die Flucht in den Westen im Kopf hat und allen Bewohnern, Kollegen und Personen aus dem Weg geht, kommt sie unverhofft ihrem Chef Andre (Ronald Zehrfeld) näher. Barbara ist eigentlich mit ihrem Geliebten Jörg (Mark Waschke) aus dem Westen liiert. Doch die Anziehung zu ihrem Chef wird immer größer, sodass die eigenen Gefühle, die geplante Flucht und die Angst vor der Stasi in den Hintergrund rücken.
Von uns bekommt "Barbara" 4,5 Sterne. In unserer ausführlichen FILMSTARTS-Kritik zu "Barbara" könnt ihr nachlesen, warum Petzolds detailliert erzähltes Drama überzeugt und die Wahl gerechtfertigt ist. Die Oscar-Nominierungen werden dann am 15. Januar 2013 bekanntgegeben. Die Oscar-Verleihung folgt am 24. Februar 2013.