Am 10. Oktober ist Deadline, dann gehen die Rechte an der Comic-Figur Daredevil von der 20th Century Fox wieder an den ursprünglichen Besitzer Marvel zurück. Fox wollte diese Frist bis zur letzten Sekunde nutzen und noch vor Ablauf einen neuen Film des Franchise in die Produktion bringen, um noch ein weiteres Stück vom erfolgreichen Comicverfilmungskuchen abzubekommen. Doch in letzter Sekunde ging etwas schief: David Slade ("30 Days of Night"), der als Regisseur für den Reboot vorgesehen war, verließ das Projekt und für Fox gibt es nun kaum eine Möglichkeit, die Produktion noch rechtzeitig in Gang zu bringen.
Laut Variety hat Marvel Fox nun einen Deal angeboten: Der Konzern ist gewillt, den Rechtevertrag für die Figur des roten Teufels zu verlängern, möchte dafür aber ein anderes Franchise zurück in seinem Repertoire wissen: "The Fantastic Four". Eine wahre Chance für Fox, denn die Verantwortlichen des Studios haben großes Interesse, das bereits in der Planung fortgeschrittene "Daredevil"-Reboot doch noch zu realisieren, vor allem, da mit Joe Carnahan ("The Grey – Unter Wölfen") ein neuer Regiekandidat auf der Bildfläche erschienen ist, mit dem die Verhandlungen konkrete Formen anzunehmen scheinen.
Doch auch für ein "Fantastic Four"-Reboot hat Fox bereits konkretere Pläne und einen Regisseur in petto: Josh Trank ("Chronicle") soll einen neuen Superhelden-Film über das Quartett bestehend aus Mr. Fantastic, Invisible Girl, The Thing und Human Torch. Der Handel, den Marvel dem Studio vorgeschlagen hat, ist also in der Tat nicht leicht einzugehen, da für beide Franchises bereits Reboot-Pläne vorliegen
Eines scheint jedoch sicher: Fox wird entweder das "Daredevil"-Universum mitsamt seiner Figuren verlieren oder die Truppe der "Fantastic Four" abtreten müssen und lediglich mit einem Superhelden-Reboot an den Start gehen können. Variety zufolge hat Marvel gerade bei den Fantastischen Vier vor allem Interesse an den Figuren Silver Surfer – die bereits im Fox-Feature "Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer" auftrat – und Galactus, dem "Weltenzerstörer". Dieser könnte Meldungen zufolge eine Schlüsselrolle in einem kommenden Marvel-Film spielen, womöglich dem "Avengers"-Sequel oder "Guardians of the Galaxy". Möglich wäre also auch eine Rechteverschiebung an einzelnen Figuren und nicht gleich am gesamten Franchise, wobei das bei Fox verbleibende "Fantastic Four"-Team dann nicht mehr über besonders viele Gegenspieler verfügen würde.
Spannend ist diese Diskussion vor allem vor dem Hintergrund, dass Fox plant, den "Daredevil"-Reboot wesentlich härter zu gestalten, als es der vorhergehende Versuch mit Ben Affleck in der Titelrolle war oder es eine Neuauflage unter Marvel Entertainment und dessen Mutterschiff Disney vermutlich sein würde. Es wird berichtet von Plänen zu einem "Frank Miller-esquen Hardcore-70's-Thriller über den blinden Hell's-Kitchen-Superhelden Matt Murdock". Diesen Ansatz wird das Studio vermutlich ungern hergeben – doch um jeden Preis?
Brandneue Informationen gibt es hingegen von Deadline: Über das Branchenblatt wird vermeldet, dass Disney und Fox möglicherweise keine Figuren transferieren werden, sondern über eine mögliche Co-Finanzierung kommender Filme nachdenken.