Es ist schon lange nichts Neues mehr: Wenn ein nicht-englischsprachiger Film in seinem Land oder über die Landesgrenzen hinaus ein Erfolg wird, weckte er das Interesse von meist amerikanischen Produzenten und wird kurzerhand einfach noch einmal in englischer Sprache verfilmt. Das jüngste Beispiel hierfür ist David Finchers Neu-Verfilmung des erst 3 Jahre alten schwedischen Thrillers "Verblendung". Andere Beispiele sind Filme wie "Stadt der Engel" ("Der Himmel über Berlin"), "Vanilla Sky" ("Virtual Nightmare - Open Your Eyes"), "Brothers" ("Brodre") oder "Funny Games U.S." ("Funny Games").
Nun hat sich Radius-TWC, ein britisches Label der Weinstein Companyy, der Umsetzung eines Remakes zum ersten Teil von Nicolas Winding Refns "Pusher"-Trilogie angenommen. Der Film, der den Grundstein für die Karriere des "Drive"- und "Walhalla Rising"-Regisseurs legte, wurde 1996 veröffentlicht und gilt als einer der besten dänischen Filme überhaupt. Bereits 2010 gab es ein relativ unbekanntes Remake des britischen Regisseurs Assad Raja in Hindi. Nun folgt also eine weitere Umsetzung in englischer Sprache, bei der Refn zwar nicht die Regie übernimmt, aber zumindest als Ausführender Produzent beteiligt ist.
Die Handlung folgt dem kleinen Drogendealer Frank (Richard Coyle), der bei einer Polizeikontrolle seine Ware in die Themse wirft um einer Verhaftung zu entgehen. Als er davon seinem Boss Milo (Zlatko Buric) erzählt ist dieser überhaupt nicht begeistert und fordert den Dealer auf, für den entstandenen Schaden in Höhe von 55.000 Pfund aufzukommen. Wenn Frank das Geld nicht in kürzester Zeit auftreiben kann, drohen ihm unangenehme Konsequenzen…
"Pusher" wird vom noch relativ unbekannten Luis Prieto inszeniert und bietet weitestgehend einen hierzulande ebenso unbekannten Cast auf. Lediglich Hauptdarsteller Richard Coyle wird dem einen oder anderen durch die britische Sitcom "Coupling" oder Nebenrollen in Filmen wie "Prince Of Persia" und "Ein gutes Jahr" bekannt sein. Außerdem ist er in Madonnas zweiter Regiearbeit "W.E." zu sehen, die am 5. Juli in Deutschland startet. Hervorzuheben ist außerdem Zlatko Buric, der die Rolle des Gangster-Bosses Milo bereits in den dänischen Originalfilmen verkörpert hat.
Der Look des Films unterscheidet sich stark vom Original. Es wirkt nicht mehr ganz so grob und schmutzig, sondern an eine neue Generation von Zuschauern angepasst und könnte somit auch Freunden der Refn-Version durchaus etwas Neues bieten. Besonders der Soundtrack von Orbital könnte eine vielversprechende neue Komponente des Films sein. Der Kinostart ist bisher lediglich für 2012 angekündigt. Damit ihr euch selbst ein Bild machen könnt haben wir hier den Trailer für das Remake und den des Originalfilms für euch:
Pusher 2012
Und hier der Trailer zum Original von 1996:
Pusher 1996