In Europa top, in Amerika ein Flop?! Kult-Regisseur Abel Ferrara ("Body Snatchers", "Bad Lieutenant") gilt in Europa als Autorenfilmer und bekommt Preise für seine Werke wie jüngst auf dem Locarno Film Festival in der Schweiz, wo er mit dem "Leopard of Honor" ausgezeichnet wurde. In seiner Heimat hingehen wird er oft nur als kitschiger und trashiger Regisseur angesehen. Doch woran liegt das? Gegenüber indieWIRE versucht der Regisseur eine Antwort darauf zu geben und enthüllt dabei etwas über seine Kollegen.
"Meine Art von Filmemachern existiert gar nicht wirklich", beginnt Ferrara. "Martin Scorsese ist ein großer Hollywood-Regisseur. Ebenso Oliver Stone. Oder Spike Lee. Auch die Coen-Brüder [Ethan und Joel]. David Lynch will nicht einmal mehr Filme machen. Ich habe mit ihm darüber gesprochen, okay? Ich kann ihnen sagen, wenn er darüber spricht. Ich bin ein Verrückter, und er übt sich in transzendentaler Meditation. Diese Typen kommen damit nicht klar."
Ferrara scheint nicht ganz unrecht zu haben: Lynchs Projekt-Auswahl ist alles andere als vielversprechend und deutet eher weniger auf einen weiteren Hit à la "Mulholland Drive" oder "Lost Highway" hin. Er ist mit anderen Dingen beschäftigt wie dem Verkauf von Kaffee, Wetterberichten, Kampagnen für Lady Dior mit Marion Cotillard und einem Konzert-Webcast der Band Duran Duran. Von einem Spielfilm ist seit Jahren keine Rede mehr. Da können wir nur hoffen, dass ihn doch irgendwann wieder die Lust packt.