Die Lage im Golf von Mexiko bleibt unverändert kritisch. Am 20. April war es auf der BP-Ölplattform "Deepwater Horizon" zu einer Explosion und anderthalb Tage später zum Untergang der Station gekommen. Am 29. April schätzte die US-Regierung die täglich austretende Ölmenge auf 5000 Barrel, einen Monat später korrigierte das staatliche Geologie-Institut USGS die Zahl auf verheerende 12.000-19.000 Barrel pro Tag.
Nun soll der selbsternannte König der Welt zur Lösung der fatalen Umweltkatastrophe beitragen. James Cameron begleitete Wissenschaftler und andere Experten zu einem staatlichen Krisentreffen. Der kanadische Filmemacher gilt als Experte in puncto Unterwasser-Operationen. Zwischen "Titanic" und "Avatar" drehte er drei aufwändige Tiefsee-Dokumentationen ("Expedition: Bismarck", "Die Geister der Titanic", "Aliens der Meere").
Ob Camerons Expertise bei BP ankommt und tatsächlich zur Schließung des Lecks beitragen kann, ist derzeit noch völlig offen. BP dürfte der berühmte Brainstormer zumindest gut ins Konzept passen. Das Unternehmen erlebt einen gewaltigen Image-Schaden und ist dringend darauf angewiesen, unbedingte Handlungsbereitschaft und Offenheit für externe Hilfsangebote zu demonstrieren.
Welch grimmige Pointe, dass der fiese Megakonzern aus Camerons Welterfolg "Avatar" längst aufgegeben hat, zugleich ökonomisch und ökologisch zu handeln - und sich stattdessen lieber an den Ressourcen fremder Welten bedient...