Auf dem Papier hat Brad Pitt eine absolute Bilderbuch-Laufbahn hingelegt: Als ihm mit der Rolle des kriminellen Anhalters J.D. in Ridley Scotts Roadmovie-Klassiker „Thelma & Louise“ der internationale Durchbruch gelang, stand der heute 61-Jährige seit gerade einmal vier Jahren vor der Kamera. Schnell entwickelte sich Pitt zum vielleicht größten Teenager-Schwarm der 1990er-Jahre, doch zugleich konnte der spätere Oscar-Preisträger („Once Upon A Time... In Hollywood“) mit Filmen wie „Sieben“ oder „12 Monkeys“ auch zeigen, was als Schauspieler in ihm steckt. Seitdem gehört Pitt zur absoluten Hollywood-A-Liga, und in über 30 Jahren hat er nie eine echte Karriere-Durststrecke erlebt.
Doch obwohl es für ihn kaum besser hätte laufen können, hat Pitt immer wieder an sich und seiner Karriere gezweifelt – auch öffentlich. 1998 übernahm er so die Hauptrolle in einer Fantasy-Romanze, die er später als „Höhepunkt meines Orientierungs- und Kompassverlustes“ bezeichnete.
Immer wieder hat Pitt seitdem in Interviews erzählt, dass er Mitte der 1990er-Jahre nicht mehr wusste, was er eigentlich will. Die Berühmtheit überforderte ihn zunehmend, und „plötzlich hingen mir eine Menge Leute im Ohr, die mir sagten, was ich tun und was ich nicht tun sollte“, wie es der „The Tree Of Life“-Star im Interview mit Entertainment Weekly formulierte.
Das führte dazu, dass er auch Projekte annahm, von denen er eigentlich gar nicht überzeugt war – oder von denen er glaubte, dass er in ihnen eigentlich nichts zu suchen habe. In letztere Kategorie fällt „Sleepers“, den „Rain Man“-Regisseur Barry Levinson im Jahr 1996 auf die Leinwand brachte.
Brad Pitt reihte sich dafür in ein äußerst namhaftes Ensemble ein, zu dem u.a. auch Robert De Niro, Dustin Hoffman, Kevin Bacon und Minnie Driver gehörten. In dem viel gelobten, auf zwei verschiedenen Zeitebenen spielenden Thriller-Drama geht es um vier Freunde (Brad Pitt, Jason Patric, Billy Crudup, Ron Eldard), die sich an dem sadistischen Wärter rächen wollen, der sie vor Jahren im Jugendgefängnis sexuell missbraucht hat.
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es gute 3,5 von 5 Sternen für den Film, und wie der Rest der Besetzung bekam auch Brad Pitt für seine Darstellung des traumatisierten Michael Sullivan eine Menge positiver Kritiken. Doch einer war von seiner Performance ganz und gar nicht überzeugt – nämlich der „Babylon“-Star selbst!
Gegenüber Entertainment Weekly sagte er so: „Ich glaube, ich habe dem Film eher geschadet als genutzt. In dieser Zeit begann meine große Verwirrung und ich drohte wirklich aus dem Gleichgewicht gebracht zu werden.“
Was genau ihn an seiner Leistung gestört hat, verriet Pitt nicht – doch seine kritische Haltung passt gut dazu, dass er in dieser Phase grundsätzlich ganz besonders streng mit sich war. Denn auch einem seiner erfolgreichsten Filme kann der in Oklahoma geborene Schauspieler rein gar nichts abgewinnen, wie ihr im folgenden Artikel nachlesen könnt:
"Ich war frustriert": Brad Pitt ist absolut kein Fan von einem seiner erfolgreichsten Filme*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.