Von den "Adolescence"-Machern: Diesen Film sollten Fans des Netflix-Hits spätestens jetzt unbedingt nachholen
Daniel Fabian
Daniel Fabian
-Senior-Redakteur
Zu verrückt? Gibt es nicht! Wo Neues entsteht, beginnt für Daniel Kino, das sich ins Gedächtnis brennt. Je schräger und verrückter, desto besser!

Mit „Adolescence“ eroberte kürzlich eine vierteilige (Mini-)Serie die Seriencharts auf Netflix. Ihr habt den außergewöhnlichen Mix aus Crime-Thriller und Drama direkt verschlungen? Dann haben wir nun den perfekten Nachschlag für euch.

Nicht nur „Running Point“ musste den Platz an der Sonne der Seriencharts auf Netflix freimachen, auch das aus dem unheimlich populären „Yellowstone“-Franchise stammende Spin-off „1883“ muss sich aktuell mit Rang 2 zufrieden geben. Denn beide Formate haben keine Chance gegen die Konkurrenz – die so viele wohl nicht auf dem Schirm hatten. 

Wie wir gestern bereits berichteten, avancierte „Adolescence“ seit seinem Netflix-Start am 13. März 2025 zum aktuell größten Hit auf der Streaming-Plattform. Zum Wochenbeginn belegte die nur vier Episoden umfassende Serie in stolzen 79 Ländern Platz 1 der meistgeschauten Serien beim großen, roten N. Und das ganz ohne Superstars und großes Spektakel, sondern vor allem dank eines besonderen Ansatzes – mit dem die Macher um Jack Thorne nun die Aufmerksamkeit bekommen, die sie auch verdienen. 

Mit 98 Prozent positiven Bewertungen auf Rotten Tomatoes und einem Metascore von 90/100 (Stand: 18. März 2025, 12.15 Uhr) gehört die Geschichte um einen Teenager, der beschuldigt wird, eine Mitschülerin ermordet zu haben, zu den ersten ganz großen Serien-Höhepunkten des Jahres – nicht nur, aber auch weil die einzelnen Folgen jeweils aus einem langen Take ganz ohne Schnitt bestehen. Denn dadurch wird die ohnehin schon hochdramatische Geschichte noch intensiver, die Tragödie am eigenen Leib erlebbar. 

Euch hat die Serie auch aufgrund ihrer besonderen Inszenierung in den Bann gezogen? Dann solltet ihr spätestens jetzt unbedingt auch „Yes, Chef!“ nachholen, den es unter anderem auf DVD und Blu-ray* sowie bereits für einen schmalen Taler als Video-on-Demand (u. a. bei Amazon Prime Video) gibt:

Vor "Adolescence" war "Yes, Chef!"

Inhaltlich wandelt der bereits 2021 entstandene, aber erst im Jahr 2024 in Deutschland erschienene Film zwar eher auf den Spuren von „The Bear“. Tatsächlich wirkt „Yes, Chef!“, der wohl niemanden dazu bewegen dürfte, eine Ausbildung in der Gastronomie anzustreben, aber weit mehr wie der Bruder der aktuellen Netflix-Nummer-1. Und das hat auch einen Grund – oder sogar mehrere. Denn der Film wurde ebenfalls in einem langen Take gedreht – und zwar von „Adolescence“-Regisseur Philip Barantini und „Adolescence“-Kameramann Matthew Lewis sowie mit „Adolescence“-Star Stephen Graham in der Hauptrolle!

Im Zentrum steht hier der von Graham gespielte Andy, der als titelgebender Chefkoch und Mitbesitzer eines Nobelrestaurants quasi 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche unter Strom steht. Denn es ist an ihm dafür zu sorgen, dass die vielen Zahnräder in dem Edelschuppen ineinandergreifen und dieser so stets läuft wie geschmiert. Schließlich müssen Investoren ebenso zufriedengestellt werden wie die Kritiker der Londoner Foodszene – denn diese können mit ihrem Urteil darüber entscheiden, ob ein Laden für ein halbes Jahr ausgebucht ist oder nächsten Monat dichtmachen muss.

Als eines Tages aber auch noch ein Gesundheitsinspektor auf der Matte steht und droht, Andys Ein und Alles zu ruinieren, während diesem auch noch seine Ex-Frau im Nacken sitzt, explodiert der Stresspegel endgültig...

Yes, Chef!
Yes, Chef!
Starttermin 1. Juni 2021 | 1 Std. 35 Min.

Barantini gelingt es, ebenjenen erwähnten Stresspegel unkomprimiert auf sein Publikum zu übertragen. Ähnlich wie auch der Heist-Thriller „Victoria“ oder der Action-Reißer „One Shot“ wirft einen „Yes, Chef!“ durch seine Machart mitten ins Geschehen. Dadurch wird der Zuschauer bzw. die Zuschauerin gewissermaßen selbst zu einem Mitglied der Küchenbesetzung – und damit zum Opfer der allgegenwärtigen Machtlosigkeit, die zunächst lediglich Unruhe, später nervenaufreibenden Stress und schließlich schier ausweglose Panik nach sich zieht. 

So reißt „Yes, Chef!“ nicht nur von der ersten bis zur letzten Minute mit, sondern elektrisiert und übermannt einen so sehr, dass man nach dem Abspann erst einmal ein paar Minuten braucht, um sich selbst wieder zu finden.

Falls ihr von derart unter die Haut gehenden Thrillern ohnehin nie genug kriegen könnt, lohnt sich übrigens auch der starbesetzte 90er-Hit, den wir euch im nachfolgenden Artikel vorstellen:

Spannender geht's kaum: Thriller-Kracher erscheint zum ersten Mal komplett ungekürzt – spätestens jetzt unbedingt nachholen!

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