Vor mittlerweile zwei Jahren wurde bekannt gegeben, dass Bruce Willis an frontotemporaler Demenz leidet – und seine Karriere darüber endgültig an den Nagel hängt. Zuvor rätselten seine Fans lange Zeit über die auffällige Häufung an unmotivierten Zwei-Minuten-Auftritten in drittklassigen Direct-to-DVD-Filmen, für die es nun eine traurige Erklärung gab: Willis wollte noch ein bisschen Geld für seine Familie zur Seite legen, solange ihm das noch möglich war.
Während es seitdem oft um das Ende von Willis' Karriere ging, soll sich dieser Artikel aber um ihren Anfang drehen: Tatsächlich war die Schauspielerei für den heute 69-Jährigen anfangs nur ein Mittel zum Zweck – während seiner Schulzeit wurde sie ihm als therapeutische Maßnahme gegen sein Stottern empfohlen. Der Plan ging auf …
… und nicht nur das: Der junge Willis kam schnell auf den Geschmack und traf den Entschluss, sein schauspielerisches Talent weiterzuverfolgen. Nachdem er die Highschool abgeschlossen hatte, nahm er so Schauspielunterricht an der Montclair State University in New Jersey, wobei er sich die Stunden finanzierte, indem er in einer Chemiefabrik jobbte. Seine Mühe sollte sich bekanntlich auszahlen. Bald bekam er erste Engagements auf verschiedenen Theaterbühnen in New York, und auch in Werbespots trat der spätere „The Sixth Sense“-Star auf.
Bruce Willis war als Statist in einem der besten Gerichtsfilme aller Zeiten zu sehen
1980 war er dann im Alter von 25 Jahren zum ersten Mal in einem Kinofilm zu sehen: „Die erste Todsünde“, ein mittelmäßig besprochener und längst vergessener Thriller mit Frank Sinatra und Faye Dunaway in den Hauptrollen. Sein Part war allerdings so klein, dass er nicht einmal im Abspann genannt wurde.
Dasselbe gilt für „The Verdict“ (1982) von Regie-Legende Sidney Lumet („Die zwölf Geschworenen“), der auch heute noch den Ruf als einer der besten Gerichtsfilme aller Zeiten genießt. Für uns von FILMSTARTS handelt es sich bei dem „herausragenden Klassiker“ mit Paul Newman sogar um ein nahezu perfektes 5-Sterne-Meisterwerk. Es lohnt sich also in jedem Fall, den Film zu schauen – und als kleinen Bonus könnt ihr einen Blick auf Bruce Willis erhaschen, der neben zahlreichen anderen Statisten im Zuschauerraum sitzt:
Im Anschluss bekleidete Willis kleine Rollen in einzelnen Folgen von „Miami Vice“ und „Twilight Zone“, bevor er mit dem Serienhit „Das Model und der Schnüffler“ seinen TV-Durchbruch hatte. Der im deutschen Idar-Oberstein geborene Schauspieler verkörperte den Detektiv David Addison insgesamt 65 Folgen und 5 Staffeln lang. 1988 flatterte ihm dann ein Angebot für einen Actionfilm namens „Stirb langsam“ ins Haus – und der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte...
Paul Newman war übrigens ziemlich überrascht, als er Willis beim Dreh eines anderen Films wiederbegegnete – und erfuhr, dass sie zuvor schon einmal gemeinsam vor der Kamera standen. Die ganze Geschichte lest ihr im folgenden Artikel:
"Mach dir keine Sorgen um Geld": Bruce Willis verzichtete auf 99% seines Gehalts, um mit einer echten Hollywood-Legende zusammenzuarbeiten