Man könnte meinen, dass die Kombination aus Oscarregen und Kinokassen-Erfolg ein Garant dafür ist, dass sich ein Film längerfristig im popkulturellen Gedächtnis hält. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass die wenigsten Leser*innen dieses Artikels in den letzten Monaten auch nur ein einziges Mal an den Film gedacht haben, um den es hier gehen soll, ist groß:
Die Rede ist von „Slumdog Millionär“, der vor mittlerweile 16 Jahren ein regelrechtes Phänomen war. Gleich 8 Oscars gab es für das von „Trainspotting“- und „28 Days Later“-Macher Danny Boyle inszenierte Werk (u.a. Bester Film und Beste Regie), und einem vergleichsweise schmalen Budget von 15 Millionen US-Dollar stand ein weltweites Box-Office-Einspiel von 378 Millionen entgegen.
Seit diesem Triumph ist der Film ein bisschen in Vergessenheit geraten. Die Überraschung war dementsprechend groß, als vor Kurzem die Nachricht um die Kinowelt ging, dass offenbar eine Fortsetzung zu „Slumdog Millionär“ in Planung ist: Offiziell bestätigt ist zum jetzigen Zeitpunkt zwar nichts, doch die Film- und Fernsehrechte an dem Stoff sind unlängst an eine neu gegründete Produktionsfirma namens Bridge7 gegangen, die zudem mit dem britischen Unternehmen Celador zusammenarbeitet – das bereits an der Produktion des Originals beteiligt war. Laut Deadline könnte uns so bald „das nächste Kapitel von Jamals Reise“ erwarten – entweder als Serie oder als weiterer Film.
Teil 1 basiert auf dem Roman „Rupien! Rupien!“ (im Original: „Q&A“) des indischen Schriftstellers Vikas Swarup. Im Mittelpunkt steht der 18-jährige Jamal (Dev Patel), der es auf den Ratestuhl der indischen Version von „Wer wird Millionär?“ geschafft hat. Die richtigen Antworten liefert ihm sein eigenes Leben, das – beginnend mit seiner von Armut geprägten Kindheit in den Slums von Mumbai – in rasanten Rückblenden vor uns aufgefächert wird.
Die Kombination aus abenteuerlicher Odyssee, Liebesgeschichte und Bollywood-Musical traf damals einen großen Nerv. Und auch in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik schrammt „Slumdog Millionär?“ mit einer Wertung von 4,5 von 5 Sternen nur knapp am Meisterwerk vorbei. Im Fazit wird der Film als „visueller Rausch und ein Märchen voll großer Gefühle“ bezeichnet – „eben eines dieser erstaunlichen meisterlichen Werke, die unangekündigt aus dem Nichts kommen und gerade deshalb grenzenlos begeistern.“ Vielleicht wird es ja also Zeit für eine Neuentdeckung!
Garantiert nicht für „Slumdog Millionär“ abgestimmt hat damals übrigens Denzel Washington. Der „Gladiator 2"-Star ist zwar Mitglied der Academy, weigert sich aber seit 24 Jahren beharrlich, von seinem Stimmrecht Gebrauch zu machen. Den Grund dafür erfahrt ihr im folgenden Artikel:
"Sie ignorieren mich, ich ignoriere sie": Deshalb stimmt Denzel Washington seit 24 Jahren nicht mehr für die Oscars abEin ähnlicher Artikel ist zuvor auf unserer spanischen Schwesternseite Sensacine.com erschienen.
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