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    Einer der besten Filme aller Zeiten kehrt ins Heimkino zurück – und erscheint jetzt erstmals in 4K!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Unvergessliche Musik, eindringliche Schatten und historische Gassen, in denen man sich verlieren kann: Das Thriller-Meisterwerk „Der dritte Mann“ ist ein Meilenstein des Film noir. Diese Woche feiert er sein lang erwartetes 4K-Debüt im Heimkino.

    Beeindruckende Bilder mit erdrückenden Schatten und einer fast schon hypnotischen Sogkraft, ein fesselndes Rätsel und komplexe Figuren voller Widerhaken, die sich nicht nur gegenseitig in ihren Bann ziehen, sondern auch uns um den Finger wickeln: Das Thriller-Meisterwerk „Der dritte Mann“ zeigt die österreichische Hauptstadt Wien an einem historischen Wendepunkt, zu dem es in ihr vor Gefahren und Möglichkeiten nur so wimmelte.

    Ein mysteriöser Todesfall und ein Protagonist, der das sich ihm präsentierende Übel partout nicht akzeptieren kann, machen den Film zu einer zeitlos packenden Erzählung. Und seine unvergleichliche, expressive Bildsprache macht ihn zu einem nun schon seit 75 Jahren gefeierten Klassiker. Jetzt bekommt er endlich die Heimkinoauswertung, die ihm gebührt: Am 7. November 2024 feiert „Der unsichtbare Dritte“ seine Premiere in 4K:

    "Der unsichtbare Dritte": Ein allseits gefeierter Klassiker

    1948: Der amerikanische Schriftsteller Holly Martins (Joseph Cotten) will in Österreich seinen alten Freund Harry Lime (Orson Welles) besuchen. Erst als er in Wien ankommt, erfährt er von Limes Tod. Ein britischer Offizier verrät ihm, dass Lime sein letztes Kapitel auf Erden als skrupelloser Schwarzhändler verbrachte. Martins will dies nicht wahrhaben und beschließt, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen, was Lime vor seinem Ableben getrieben hat.

    Dabei erhält Martins Unterstützung von Limes Geliebter, der aus dem russischen Sektor geflohenen Anna Schmidt (Alida Valli). Ihre gemeinsame Suche nach der Wahrheit bringt Anna und Holly näher zusammen, führt sie aber zugleich in einen gefährlichen Morast aus Betrug, Korruption, gefälschten Identitäten und Mord...

    Der dritte Mann
    Der dritte Mann
    Starttermin 6. Januar 1950 | 1 Std. 44 Min.
    Von Carol Reed
    Mit Joseph Cotten, Alida Valli, Orson Welles
    Pressekritiken
    5,0
    User-Wertung
    4,3
    Filmstarts
    5,0

    Carol Reeds vielfach preisgekrönter Film noir ist aus Filmbestenlisten nicht mehr wegzudenken. Er wurde von den Mitgliedern der US-Regiegewerkschaft unter die 40 besten Regieleistungen aller Zeiten gekürt, er ist im FILMSTARTS-Ranking der besten Thriller der Kinogeschichte anzutreffen und in einer Abstimmung unter 8.797 Kritiker*innen mischte er bei den besten Filmen überhaupt mit.

    Zudem enthüllte Schauspiellegende Michael Caine, dass „Der dritte Mann“ für ihn zu den fünf besten Filmen zählt, die er jemals gesehen hat.

    Bedrückend und doch schön

    Eine imposante Ansammlung an Superlativen also, der man noch viele, viele weitere zufügen könnte. Und wer „Der dritte Mann“ kennt, dürfte sich schwer tun, dieser Fülle an Begeisterung, die er auslöst, irgendetwas entgegenzusetzen. Woran nicht zuletzt Reeds Feingefühl für den Schauplatz gehört, den er sich nach einer Erzählung von Graham Greene ausgesucht hat!

    Das in fünf Besatzungssektoren unterteilte Wien entwickelt in Reeds Händen und dank der extrem atmosphärischen, vielschichtig-expressiven Kameraarbeit von Robert Krasker eine magnetische Wirkung: Es ist ein betrüblicher Ort voller Kriminalität, ein von Schutt, Asche, Ruinen und behelfsmäßigen Bauten gezeichnetes Mahnmal vor den Folgen des Krieges, in dem sich ein um den Anschein der Normalität bemühtes, ruheloses Leben regt. Doch zugleich ist das vielsprachige, multinationale Wien in „Der dritte Mann“ ein Symbol für Hartnäckigkeit und nimmermüde Lebensgeister:

    Im Schatten der erhalten gebliebenen, schönen Wahrzeichen der Stadt, wie dem Riesenrad im Wiener Prater, beweisen findige sowie verzweifelte Köpfe, dass sie sich in dieser Ausnahmesituation neu zu erfinden verstehen. Teils mit krimineller Energie, teils lebensbejahend – unwillig, sich vom vergangenen Grauen zeichnen zu lassen. Die dunklen, imposanten Gassen, die von Krasker markant verdeutlichte Schieflage Wiens und die weitläufige Kanalisation, in der sich der furiose Schlussakt abspielt, brennen sich ins Gedächtnis – ebenso wie die verspielt-muntere, als akustischer Konter dienende Zither-Musik Anton Karas'.

    Doch es sind die komplexen Figuren und ihre dicht vernetzten Beziehungen untereinander, die diesen formal so brillanten Film mit zeitlosem, aufregenden Leben füllen. Schön, dass man dieses Treiben ab dieser Woche im Heimkino jederzeit in besserer Qualität als je zuvor bestaunen kann. Und ein farbenfroher Klassiker erhält demnächst ein Upgrade, wie wir euch im folgenden Heimkino-Tipp verraten:

    Heimkino-Highlight: Bildgewaltiger Kino-Klassiker erscheint endlich so, wie es seine großen Bilder verdient haben!

    Dies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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