Am 14. November 2024 startet „Gladiator II“ im Kino und Hauptdarsteller Paul Mescal wird offiziell in die Fußstapfen von Russell Crowe treten. Dieser ist in der Fortsetzung nicht mehr dabei, was nach dem Schicksal seiner Figur Maximus in „Gladiator“ auch wenig überrascht. Doch dass es nun ein Sequel (ohne ihn) gibt, davon ist Crowe nicht gerade begeistert, wie er bereits in mehreren Interviews mitteilte. Anders sieht es bei einer anderen wichtigen Personalie des ersten Films aus, die für „Gladiator II“ nicht zurückkehrt: Komponist Hans Zimmer steht hinter der Fortsetzung.
Obwohl (oder gerade weil!) Hans Zimmer für seinen Soundtrack zu „Gladiator“ eine Oscarnominierung absahnen konnte, steuert er zum Sequel nicht die Musik bei. Die Erklärung: Er wolle sich nicht wiederholen – „oder von den Kritikern auseinandergenommen, die sagen ,du hast es nicht so gut gemacht wie beim ersten Mal‘.“ Statt Hans Zimmer ist bei „Gladiator 2“ nun Zimmers früherer Assistent Harry Gregson-Williams für die Musik verantwortlich. Und der hat sich als Zimmers Segen für seine Arbeit geholt, nachdem ihm Regisseur Ridley Scott den Job angeboten hatte.
"Mach mich einfach stolz"
„Ich habe sofort Hans angerufen und ihn gefragt, ‚Wie geht es dir damit?‘ Und er sagte: ‚Mach mich einfach stolz. Leg los.'“ Harry Gregson-Williams führte beim Sound & Screen Event des Magazins Deadline weiter aus, dass er sich daraufhin hingesetzt und 100 Minuten an Original-Musik für „Gladiator 2“ geschrieben habe. Doch abgesehen davon, dass er als früherer Assistent von Hans Zimmer schon viel von diesem gelernt hatte, wollte er für „Gladiator 2“ auch noch ganz konkret auf Zimmers Arbeit zurückgreifen:
Zum einen fragte Gregson-Williams bei seinem früheren Mentor an, ob er einige der musikalischen Themen aus „Gladiator“ verwenden könne. Und zum anderen sollte eine wichtige Musikerin aus Teil 1 nun auch am Sequel mitwirken: Lisa Gerrard, mit der zusammen Hans Zimmer die epische Hymne „Now We Are Free“ für „Gladiator“ komponiert und die darin gesungen hatte.
Lisa Gerrard hat an "Gladiator 2" mitgearbeitet
Gregson-Williams rief so Hans Zimmer an und habe ihm den Plan erklärt, dass er mit Vokalistin Lisa Gerrard zusammenarbeiten wolle – „auf eine leicht andere Weise, als es [Hans] beim ersten Film getan hat“. Er hoffe nun sehr, dass Zimmer dann an einigen Stellen von „Gladiator 2“ ein „warmes und wohliges Gefühl“ bekomme, wenn er die Verweise auf seine eigene Arbeit wiedererkenne.
Für „Gladiator 2“ nutzte Harry Gregson-Williams also tatsächlich ganz bewusst Elemente aus dem ersten Teil. Aber vieles wollte der Komponist auch neu ausprobieren. So reiste er zum Beispiel zu einem Instrumenten-Bauer in Spanien, der auf einer Ziegenfarm lebt und dort in einem kleinen Studio altertümliche Instrumente nachbaut. „Er baut sie basierend auf Bildern oder Beschreibungen von Künstlern so, wie sie vielleicht wirklich im Römischen Reich ausgesehen haben könnten“ – und das Experimentieren mit diesen Tönen habe ihm viel Spaß gemacht, so Gregson-Williams.
Wie genau sich der Score zu „Gladiator 2“ nun tatsächlich anhört, erfahrt ihr ab dem 14. November 2024 im Kino. Wie hart die Dreharbeiten für Hauptdarsteller Paul Mescal waren, erfahrt ihr jetzt schon hier:
"Es war brutal. Ich war kurz vor dem Erbrechen": Paul Mescal über den harten "Gladiator 2"-Dreh und seine Vorbereitungen