Egal, ob man ihn unter seinem lokalen Titel „96 Hours“ kennt oder doch unter seinem international geläufigeren Titel „Taken“: Der von „Das fünfte Element“-Macher Luc Besson verfasste und produzierte Rache-Thriller war 2008 nicht bloß ein Überraschungserfolg, sondern auch ein überraschend einflussreicher Film. Schließlich half er Liam Neeson, zum rauen Action-Helden zu mutieren, und inspirierte zahlreiche ähnlich gelagerte Rache-Reißer rund um etablierte Hollywood-Haudegen.
Zudem wurde „96 Hours“ zur Trilogie ausgebaut, deren Mittelteil nach dem packend-rauen Original etwas mehr Hochglanz-Action bietet. Und dank des gegenüber Teil eins fast verdoppelten Budgets kommt er generell sichtlich aufwändiger daher! Genau das könnt ihr nun im TV erleben. Denn heute, am 22. Oktober 2024, läuft „96 Hours – Taken 2“ ab 20.15 Uhr bei Nitro.
Einschalten solltet ihr dann aber noch nicht, da es sich dabei um eine gekürzte Fassung handelt. Uncut gibt es „96 Hours – Taken 2“ erst ab 23.50 Uhr in der Nachtwiederholung zu sehen! Außerdem findet ihr den Action-Thriller aktuell im Abo des Sky-Streamingdienstes WOW.
"96 Hours – Taken 2": Rache bedingt neue Rache
Nachdem CIA-Topagent Bryan Mills (Liam Neeson) ruchlos und verbissen darum kämpfte, seine Tochter Kim (Maggie Grace) aus den Fängen eines osteuropäischen Mädchenhändlerrings zu befreien, will er es ruhiger angehen lassen. Er lebt nun zurückgezogen und verdient seine Brötchen, indem er in Istanbul als Leibwächter für einen Scheich tätig ist. Doch dann gerät Mills selbst ins Visier eines nach Rache gierenden Elternteils:
Der Vater eines Kidnappers, der Mills' unaufhaltsamen Zorn zu spüren bekam, sucht Vergeltung für die Folgen des besagten Rachefeldzugs. Also nimmt er Mills und dessen Ex-Frau Leonore (Famke Janssen) als Geiseln. Jetzt liegt es an Kim, ihre Eltern zu retten – doch selbstredend nimmt der Ex-Agent bei erstbester Möglichkeit die Abrechnung mit seinen Feinden in die eigenen Hände...
Während „96 Hours“ noch von Pierre Morel inszeniert wurde, der unter anderem den französischen Kult-Bandenactioner „Ghettogangz – Die Hölle vor Paris“ verantwortete, übernimmt mit Teil zwei Olivier Megaton die Regie im Rache-Franchise.
Der „Transporter 3“-Regisseur nutzt in „96 Hours – Taken 2“ das ihm zur Verfügung stehende, 45 Millionen Dollar hohe Budget, um den geradlinig-schroffen Vibe des Erstlings gegen ein etwas klareres Spektakel auszutauschen. So wird Istanbul prunkvoller und fescher in Szene gesetzt als die Schauplätze des Vorgängerfilms und es knallt auch hier und da mächtiger. Für Fantasien, wie Neesons Bond-Ära ausgesehen hätte, reicht es allerdings nicht ganz.
Er hätte James Bond werden können: Darum hat Liam Neeson das Angebot abgelehntÜber den rasanten Schnitt von „96 Hours – Taken 2“ können Action-Fans indes eifrig streiten, wobei Konsens darüber herrschen sollte, dass sich die Rache-Trilogie erst zum Abschluss so richtig zur hektischen Schnittorgie wandelt. Stattdessen bleiben aus „96 Hours – Taken 2“ stärker die überzogenen inhaltlichen Einfälle in Erinnerung.
Ganz vorn dabei sind die Momente, in denen Liam Neeson mit einer faszinierend knurrig-direkten, väterlich-besorgten Stimme seine Filmtochter anweist, wie sie mit Waffen umzugehen hat, um für ihre Sicherheit zu sorgen. Das artet gelegentlich dermaßen aus, dass es wirkt wie ein Late-Night-Show-Einspieler aus einer waffenverrückten Parallelwelt, in der der Moderator seinen weiblichen Sidekick endlich in allen explosiven Fragen einnordet.
Demnächst wird Liam Neeson wieder Action abliefern, diesmal allerdings in einer Komödie. Mehr über seinen „Die nackte Kanone“-Reboot erfahrt ihr hier:
Cast des Kultfilm-Reboots komplett: Ein "Avatar"-Star und weitere bekannte Gesichter neben Liam Neeson in "Die nackte Kanone"Dies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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