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    "Das Beste, was ihnen in den letzten 30 Jahren passierte": "Monster"-Schöpfer sieht Chance auf neuen Prozess für Lyle und Erik Menendez
    Chantal Neumann
    Chantal Neumann
    -Junior-Redakteurin
    Chantal schaut am liebsten Komödien. Aber auch Filme von Quentin Tarantino oder "Jurassic Park" haben es ihr angetan.

    Nachdem schon einer der echten Mörder an „Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez“ kein gutes Haar ließ, kritisierte auch dessen Familie die Netflix-Serie. Dessen Schöpfer Ryan Murphy äußerte sich daraufhin zum Statement der Angehörigen.

    Netflix

    Im Jahr 1989 erschütterte ein schockierendes Verbrechen die USA: Lyle und Erik Menendez erschossen ihre Eltern. Für dieses Verbrechen wurden die Brüder letztlich zu lebenslanger Haft ohne Aussicht auf Bewährung verurteilt. Die Anklage führte dabei als Motivation für die Tat stets die Absicht an, an das stattliche Familienvermögen zu kommen. Die Verteidigung und die Angeklagten selbst beteuerten hingegen immer wieder, dass das Verbrechen das Resultat eines jahrelangen emotionalen und sexuellen Missbrauchs durch die Eltern war.

    Der Prozess wurde 1993 live im Fernsehen übertragen und sorgte schon damals für Aufsehen. Auch aktuell ist das Interesse an dem Fall wieder sehr hoch, was wohl „Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez“ geschuldet ist. Natürlich ging die Netflix-Serie auch nicht an den Menendez-Brüdern selbst vorbei – obwohl sie diese wohl im Gefängnis nicht selbst gesehen haben. Schon wenige Tage nach der Veröffentlichung auf Netflix, ließ Erik Menendez über seine Frau Tammi Menendez in den sozialen Netzwerken ein Statement verlauten, in welchem er von „schrecklichen Lügen“ sprach. Serien-Schöpfer Ryan Murphy äußerte sich daraufhin schon zu Menendez' Kritik. Was er zu dem Statement zu sagen hatte, lest ihr hier:

    Nach scharfer Kritik an "Monster" schießt der Macher zurück: "Es war unsere Pflicht, alles zu zeigen"

    Aber auch weitere Mitglieder der Familie Menendez ließen kein gutes Haar an „Monster“. In einem anderen Statement, das ebenfalls von Eriks Ehefrau Tammi Menendez gepostet wurde, bezeichneten sie die Netflix-Serie sogar als „groteskes Schockdrama“. Und auch dazu fand der Serien-Schöpfer passende Worte.

    Murphy reagiert gelassen auf Kritik der Menendez-Familie

    Gegenüber Variety zeigte sich Ryan Murphy nur wenige Stunden nach dem Statement der Menendez-Familie zu „Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez“ wenig überrascht. „Die Reaktion der Familie ist vorhersehbar“, erklärte er und fügte hinzu: „Ich wüsste gerne genau, was sie für schockierend oder nicht schockierend halten. Es ist ja nicht so, dass wir uns das alles ausdenken. Es wurde alles schon einmal präsentiert. Was wir tun, ist, dass wir die ersten sind, die es in einem geschlossenen Ökosystem präsentieren“.

    Murphy weiter: „Sie [die Familie] haben das schon immer getan, und sie haben es kürzlich getan – sie sagen, 'Lügen über Lügen' – aber dann sagen sie nicht, was die Lügen sind. Sie untermauern nichts.“ Der Serien-Schöpfer erklärte sogar, dass er „Monster“ für das Beste halte, was den Menendez-Brüdern in den letzten 30 Jahren passiert sei:

    „Millionen von Menschen auf der ganzen Welt sprechen jetzt über sie. [...] Und ich denke, das Interessante daran ist, dass die Leute aufgefordert werden, die Fragen zu beantworten: 'Sollten sie einen neuen Prozess bekommen? Sollen sie aus dem Gefängnis entlassen werden? [...] Wir stellen wirklich schwierige Fragen, und das gibt diesen Brüdern einen weiteren Prozess vor dem Gericht der öffentlichen Meinung. Soweit ich das beurteilen kann, hat das wirklich die Möglichkeit eröffnet, dass diese Beweise, die sie angeblich haben, vielleicht einen Weg nach vorne für sie darstellen“.

    Murphy zweifelt am ursprünglichen Urteil der Menendez-Brüder

    Murphy selbst hat sich auch seine eigene Meinung zu dem Fall gebildet: Er glaubt, wenn der Prozess heute stattgefunden hätte, hätten die Brüder vielleicht eine mildere Strafe erhalten. „Ich denke, es ist verrückt, dass all die Beweise, von denen sie behaupten, dass sie wirklich passiert sind, nicht zugelassen wurden. Das ist ein Fehler. Ich denke, das Verhalten dieser männlichen Geschworenen ist ein Skandal. [...] Ich glaube, sie weigerten sich, die Vorstellung zu akzeptieren, dass sexueller Missbrauch auch Männern widerfahren kann. [...] Ich denke, wenn es neue Beweise gibt, dann sollten sie angehört werden“, so der Serien-Schöpfer.

    Trotzdem habe Ryan Murphy selbst kein Interesse daran, Lyle und Erik Menendez persönlich anzuhören und mit ihnen zu sprechen. „Ich weiß nicht, was ich zu ihnen sagen würde. Was würde ich sie fragen? Ich weiß, was ihre Perspektive ist.“, erklärte er.

    Übrigens: Nach „Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez“ wird in der dritten Staffel der Anthologie-Serie Charlie Hunnam die Hauptrolle übernehmen. Welchen Serienkiller er dann verkörpern wird, erfahrt ihr hier:

    "Sons Of Anarchy"-Star Charlie Hunnam wird zum Serienkiller – für die Fortsetzung der erfolgreichsten Netflix-Miniserie überhaupt

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