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    Erstmals auf DVD & Blu-ray: Diese Mischung aus Western und Kriegsfilm wandelt auf den Spuren von "Vom Winde verweht"
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Derzeit ist der in Technicolor gedrehte Historienfilm „Das Tal der Leidenschaften“ mit Boris Karloff auf keiner einzigen Streaming-Plattform in Deutschland zu finden. Doch jetzt feierte er sein HD-Debüt im hiesigen Heimkino.

    Explosive Media/Plaion

    Der größte Kino-Kassenschlager der Filmgeschichte ist zwar James Camerons Sci-Fi-Spektakel „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ – aber nur, wenn man die Inflation nicht mit einrechnet. Inflationsbereinigt gilt ein anderes, ebenfalls bildgewaltiges Epos als der größte Filmhit aller Zeiten: Die opulente, schwelgerische Romanverfilmung „Vom Winde verweht“.

    Die epochal erzählte Liebesgeschichte aus dem Jahr 1939 inspirierte seither zahlreiche andere Filme – teils diente sie als Vorlage für konkrete Sequenzen und Zitate, andere Produktionen versuchten stilistisch oder tonal in die Fußstapfen ihres Vorbilds zu treten. Einem dieser Filme gelang nun nach langem Warten der Sprung ins digitale Heimkino-Zeitalter: Diese Woche ist „Das Tal der Leidenschaften“ erstmals in Deutschland auf DVD und Blu-ray erschienen!

    Das ist "Das Tal der Leidenschaften"

    Mississippi, unmittelbar vor Ausbruch des amerikanischen Bürgerkriegs: Big Sam Dabney (Russell Simpson) betreibt eine Plantage – und die politischen Umwälzungen im Land hinterlassen bei ihm ein mulmiges Gefühl. Dabei gäbe es privat Grund zur Freude, ist seine Enkelin Morna (Susan Hayward) doch in Offizier Clay McIvor (Whitfield Connor) verliebt. Würde gerade kein Klima der Unsicherheit vorherrschen, wäre eine baldige Heirat so gut wie ausgemacht!

    Als Big Sam die Nachricht ereilt, dass Mississippi als Teil der Konföderation in den Krieg gegen den Sklaverei verurteilenden Norden zieht, wird das Schicksal der Dabneys durcheinandergerüttelt. Bald kämpft die Familie mit Eifer um die Unabhängigkeit ihres kleinen Tals, schließt Allianzen mit den Natives und stellt sich der Armee...

    Mit dabei: Eine Horrorikone, ein musikalisches Sexsymbol & ein Weggefährte John Waynes

    Neben Schauspiellegende Susan Hayward, die für „Lasst mich leben“ mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, spielt auch Oscar-Gewinner Van Heflin eine tragende Rolle: Der „Die größte Geschichte aller Zeiten“-Star, der seinen Academy Award für den Gangsterfilm „Der Tote lebt“ erhielt, verkörpert in „Das Tal der Leidenschaften“ einen Zeitungsherausgeber, mit dem die Dabneys zu Filmbeginn im Clinch liegen, bevor er sich von ihren Ansichten überzeugen lässt.

    Darüber hinaus ist im Historienfilm von 1948 Horrorkino-Größe Boris Karloff (stark geschminkt) als mit den Dabneys befreundeter Ureinwohner zu sehen. Das musikalische Multitalent Julie London tritt indes wenige Jahre vor seinem Durchbruch als Stilikone und Sexsymbol in der Rolle der Aven Dabney auf, Mornas sich in ein Liebesdreieck verstrickende, jüngere Schwester.

    Für John-Wayne-Fans interessant: Ein weiteres Mitglied des Dabney-Clans wird von Ward Bond gespielt, einem langjährigen Freund und Szenenpartner Waynes. Bekannt ist Bond unter anderem durch Westernklassiker wie „Der Schwarze Falke“ und „Rio Bravo“, aber auch durch eine kleine Rolle im „Das Tal der Leidenschaften“-Vorbild „Vom Winde verweht“. Und selbst in einem der lustigsten Filme aller Zeiten taucht er für ein paar Sekunden auf – „Leoparden küsst man nicht“:

    Neu im Heimkino: Ein durchgedrehtes Meisterwerk, wie ihr es noch nie gesehen habt

    Lachsalven sind in „Das Tal der Leidenschaften“ derweil äußerst spärlich. Denn „Rächer ohne Waffen“-Autor Alan Le May und „Zeig' kein Erbarmen!“-Regisseur George Marshall setzen in ihrem lose von realen Ereignissen inspirierten Bürgerkriegswestern intensiv auf eine schmachtende Heroisierung ihrer zentralen Figuren. Kritische Zwischentöne gibt es zwar durchaus, allerdings strahlt das Pathos ob ihrer lichten Momente schlussendlich über etwaige Risse in der heldenhaften Fassade hinweg.

    Dazu gehören auch eine unwirklich-malerische Darstellung der als Drehort verwendeten Great Smoky Mountains und der Blue Mountains, sowie konsequent schwärmerisch-künstliche Kulissen. Und während der Erzählfluss trotz einer beachtlichen, zentralen Schlachtsequenz zwischendurch stockt, sind die Figuren betont redegewandt. Falls euch das aber zu theatralisch klingt, haben wir auch einen beschwingten Western-Heimkino-Tipp für euch:

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