Bereits Anfang der 1980er-Jahre hatte Francis Ford Coppola die Idee zu seinem Science-Fiction-Epos „Megalopolis“. Über 40 Jahre später sollte der Film, der den Niedergang des Alten Rom in einem futuristischen New York neu verhandelt, dann endlich auch das Licht der Leinwand erblicken. Hierzulande startet „Megalopolis“ in dieser Woche – am 26. September, um ganz genau zu sein.
Ob Francis Ford Coppola hier ein massenkompatibles Werk abgeliefert hat? Wohl eher nicht. In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik schreibt Chefredakteur Christoph Petersen jedenfalls: „Visionärer kann ein Film kaum sein – allerdings dürfte diese Vision bei einem beträchtlichen Teil des Publikums vor allem für Frustration sorgen.“ Außerdem heißt es, dass „Megalopolis“ der wohl „experimentellste Film seiner Preisklasse ist, der jemals gedreht wurde“. Immerhin hat das Projekt 120 Millionen US-Dollar verschlungen.
Francis Ford Coppolas neuer Film soll noch ambitionierter werden
Kürzlich war Francis Ford Coppola in Frankreich unterwegs, um „Megalopolis“ zu promoten. Dabei ist er auch auf einen seiner neuen Filme zu sprechen gekommen, der den Titel „Distant Vision“ tragen wird. Hierbei handelt es sich um eine Geschichte, die über mehrere Generationen erzählt wird und von Thomas Manns Literatur-Meilenstein „Buddenbrooks“ inspiriert ist. Gegenüber Le Monde erklärte Coppola:
„‚Distant Vision‘, mein neues Projekt, ist ambitionierter als ‚Megalopolis‘. Es ist inspiriert von Thomas Manns ‚Buddenbrooks‘, der über drei Generationen hinweg eine Familie während des Wirtschaftsbooms in Deutschland verfolgt. Mein Film wird über drei Generationen die Geschichte einer Familie erzählen, die durch die Erfindung des Fernsehens auf den Kopf gestellt wird. Es wird in einer Form gedreht, sagen wir „televisuell“, die ich „Live-Kino“ nenne.“
Francis Ford Coppola möchte seinen neuen Film also live inszenieren, was natürlich deutlich schwieriger ist, da alles an Punkt und Stelle sein und sofort sitzen muss. Der Spielraum für Korrekturen und Wiederholung ist denkbar klein. Der Stil scheint dabei von alten Fernsehdramen inspiriert zu sein, mit denen Coppola aufgewachsen ist. Ein ähnliches Verfahren hat auch der britische Filmemacher Stephen Frears bei „Fail Safe“ aus dem Jahre 2000 angewandt.
Wichtig ist an dieser Stelle, dass Francis Ford Coppola erst einmal noch mit einem anderen Film beschäftigt – und zwar „Glimpses Of The Moon“. Dabei handelt es sich um eine Musical-Adaption von Edith Whartons gleichnamigen Roman. Bevor ihr in den Genuss dieser Werke kommt, könnt ihr euch aber erst einmal auf Megalopolis freuen, der nun hierzulande in den Startlöchern steht. Den Trailer zum Sci-Fi-Epos könnt ihr euch hier noch einmal anschauen: