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    "Es fällt mir schwer, ihm zuzusehen": Dieser dreifache Oscar-Gewinner kann mit Western-Legende John Wayne rein gar nichts anfangen
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    John Wayne ist eine absolute Western- und Hollywood-Ikone. Doch es gibt auch genug Gründe, sich an ihm zu stoßen – so zählt auch „der weltbeste Schauspieler“ nicht zu den Fans des streitbaren Stars...

    Universal Pictures / Warner Bros.

    „Der Weg zum weltbesten Schauspieler“ ist eine ARTE-Doku über Daniel Day-Lewis betitelt – und das ist keineswegs zu hoch gegriffen: Der 67-Jährige, der seine Schauspiel-Karriere im Jahr 2017 zum wiederholten Mal an den Nagel gehängt hat, ist mit drei Oscar-Auszeichnungen als Bester Hauptdarsteller (bei insgesamt sechs Nominierungen) unter den männlichen Hollywood-Stars der Rekordhalter – nur Katherine Hepburn hat einen Academy Award mehr im Regal stehen.

    Dieser Horror-Trailer ist gerade das meistgeschaute YouTube-Video der Welt – bald gibt es den Film im Kino

    Auch zu seinen aktiven Zeiten hat sich der „Mein linker Fuß“-Star seine Projekte ganz genau ausgesucht und lieber ein paar Jahre pausiert als versehentlich im falschen Film zu landen. Zu den Regisseuren, mit denen er zusammengearbeitet hat, zählen Größen wie Steven Spielberg, Martin Scorsese, Paul Thomas Anderson oder Michael Mann.

    Darum hat Daniel Day-Lewis nie einen Western gedreht

    Obwohl viele seiner Filme in historischen Epochen angesiedelt sind und er es mit Werken wie „Der letzte Mohikaner“ oder „There Will Be Blood“ mindestens gestreift hat, fehlt ein Genre allerdings auffällig in seiner Filmografie: der Western. Das hat gute Gründe: In einem Beitrag für die New York Times hat Day-Lewis zu Protokoll gegeben, dass er „Western als Genre nicht besonders [mag].“

    Vielleicht hat aber auch nur das richtige Angebot gefehlt: Schließlich schränkte der gebürtige Londoner seine Aussage direkt damit ein, dass er für Gary Cooper in „12 Uhr mittags“ nichts als Bewunderung übrig habe. Und auch viele Filme von Clint Eastwood und John Ford habe er stets verehrt.

    Ausgerechnet der Schauspieler, mit dem Ford ganze 14 Filme gedreht hat und der als eine der größten Western-Ikonen überhaupt gilt, scheint Day-Lewis die Freude an dem uramerikanischen Genre allerdings vermiest zu haben: John Wayne.

    „Ich mag John Wayne nicht“, gibt der „Lincoln“-Darsteller unumwunden zu. „Es fällt mir schwer, ihm zuzusehen. Ich bin einfach nie zu ihm durchgedrungen.“ Wayne hat Hauptrollen in Meilensteinen wie „Ringo“, „Der schwarze Falke“ oder „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“ gespielt – wer sich für den Western interessiert, kommt an dem 1979 verstorbenen Schauspieler also nicht vorbei.

    Doch Wayne war nicht nur eine oscarprämierte Hollywood-Größe, sondern auch eine äußerst streitbare Persönlichkeit, die keinen Hehl aus ihren konservativen bis stramm rechten Ansichten machte – seine Härte und Unerbittlichkeit spiegelten sich dabei nicht selten auch in seinen Leinwand-Figuren. Ob das einer der Gründe dafür ist, dass Day-Lewis sich an ihm stößt? Darüber kann man nur spekulieren…

    … ebenso darüber, wie Wayne wohl reagiert hätte, wenn er Day-Lewis' niedrige Meinung über sein Schauspiel noch mitbekommen hätte. Wenn man sich allerdings anschaut, wie schlecht er zu Lebzeiten über viele seiner Kollegen gesprochen hat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er zurückgeschossen hätte. Doch es gab auch Ausnahmen, wie ihr im folgenden Artikel nachlesen könnt:

    "Du hättest den Preis bekommen sollen": So zollte Western-Ikone John Wayne nach seinem Oscar-Gewinn einem berühmten Konkurrenten Tribut

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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