Es hätte für Regisseur Rupert Sanders und seine Stars Bill Skarsgård und FKA Twigs vielleicht eine Warnung sein sollen: Bevor ihre „The Crow“-Neuverfilmung nun gnadenlos gefloppt ist, gab es schon allerlei gescheiterte Versuche mit unterschiedlichen Beteiligten, ein Remake der Comic-Kultadaption von 1994 auf die Beine zu stellen.
Ziemlich ernst schien es hier schon „Blade“-Regisseur Stephen Norrington im Jahr 2008 zu meinen, dem eine realistischere und nicht so stilisierte Adaption mit Mark Wahlberg vorschwebte – wozu es aber nie kam. Noch weiter schritt rund zehn Jahre später ein Anlauf von „The Nun“-Macher Corin Hardy voran, für den letztlich „Aquaman“-Held und „Fast X“-Schurke Jason Momoa als Hauptdarsteller verpflichtet wurde.
Die beiden schienen sich gesucht und gefunden zu haben und beteuerten immer wieder ihre Liebe für den Stoff und die erste Verfilmung. Das Ganze ging sogar so weit, dass bereits ein Kinostart (für Oktober 2019) festgesetzt und alles für den Dreh in Stellung gebracht wurde. Tatsächlich gab es auch schon ein erstes Bild von Jason Momoa im Krähen-Make-Up. Doch fünf Wochen vor Drehbeginn warfen Hardy und Momoa schweren Herzens und trotz der Arbeit, die sie bereits in das Projekt gesteckt hatten, das Handtuch – und machten in den Sozialen Netzwerken keinen Hehl aus ihrem Bedauern für dieses Scheitern:
Die genauen Gründe hierfür sind unklar, jedoch gab Hardy später zu verstehen, dass es wohl unüberwindbare kreative Differenzen mit dem Rechteinhaber Samuel Hadida gab. Tatsächlich wurde der damals geplante Ansatz komplett wieder eingestampft und das Ganze noch einmal von vorne aufgerollt – womit wir letztlich beim jetzt in den Kinos laufenden Ergebnis gelandet sind, in dem Bill Skarsgård statt Jason Momoa als unsterbliches Wesen die Morde an seiner Figur und deren großer Liebe rächt.
Jason Momoa wäre wohl eine ganz andere Krähe geworden
Auch wenn Momoas Mundpartie auf dem obigen Bild von Corin Hardy verdeckt wird, fällt doch auf, dass man sich in Sachen Look hier offenbar wesentlich enger am Aussehen von Protagonist Eric Draven in der Comic-Vorlage von James O’Barr und dem alten Film zu orientieren schien, als es nun bei der Neuauflage von Rupert Sanders der Fall ist. In der Tat wäre Hardys und Momoas „The Crow“ wohl ein grundlegend anderer Film geworden, der vielleicht eher den Vibe von damals heraufbeschworen hätte, während Sanders’ „The Crow“ sich von dem, was vorher gekommen ist, inhaltlich und stilistisch stark abhebt und etwa auch der Liebesgeschichte zwischen Eric und Shelly weitaus mehr Platz einräumt.
Das war, wie erwähnt, letztlich von keinem großen Erfolg gekrönt. Also wer weiß: Vielleicht bekommt Jason Momoa in einem erneuten Reboot ja eines Tages doch noch die Chance, zur rachsüchtigen Krähe zu werden. Er selbst gab bei seinem Ausstieg vor sechs Jahren jedenfalls zu verstehen, dass er nach wie vor bereit dafür wäre, sollte sich alles drumherum richtig anfühlen:
Nachdem der neue „The Crow“ bislang lediglich 21 Millionen Dollar eingespielt hat (bei einem Budget von 50 Millionen Dollar), dürfte es sich aber erst einmal mit weiteren „The Crow“-Filmen im Kino erledigt haben, auch wenn das Ende des Remakes durchaus ein Hintertürchen für eine Fortsetzung offenlässt. Mehr dazu lest ihr hier:
"The Crow": Das Ende erklärt – was passiert mit Bill Skarsgårds Eric Draven und FKA Twigs' Shelly?