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    Dieses 3-Stunden-Epos lief 147 (!) Wochen lang in den Kinos: Auch 60 Jahre später ist sein Rekord ungebrochen
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Heute können Studios froh sein, wenn ein Film drei Monate auf den Leinwänden überlebt. Deshalb ist es umso schwerer vorstellbar, dass ein fünffach oscarprämierter Hit unglaubliche 3 Jahre lang durchgängig im Kino zu sehen war!

    Die Entstehung eines Films nimmt in der Regel extrem viel Zeit in Anspruch: Zwischen der ersten Idee für ein Drehbuch und der Kinoauswertung ziehen oftmals viele Jahre ins Land. Das Zeitfenster, in dem das finale Werk dann tatsächlich in den Lichtspielhäusern zu sehen ist, wird dagegen immer kleiner:

    Zum einen werden heute weitaus mehr Filme produziert als noch etwa vor 50 Jahren, zum anderen ist das Publikum seit dem Aufkommen der Streamingdienste daran gewöhnt, selbst so manchen Blockbuster schon wenige Wochen nach Kinostart zu Hause sehen zu können. Deshalb kommt es nur noch äußerst selten vor, dass ein Film für mehrere Wochen oder gar Monate auf der großen Leinwand überdauert.

    Deshalb ist es auch mehr als unwahrscheinlich, dass der bisherige Rekordhalter so bald – oder überhaupt jemals – geschlagen wird: Meine Lieder - meine Träume“ (besser bekannt unter dem Originaltitel „The Sound Of Music“) lief sagenhafte 147 (!) Wochen in den US-Kinos – also rund drei Jahre lang.

    Das rund dreistündige Musical, das übrigens auf dem deutschen Heimatfilm „Die Trapp-Familie“ basiert, war 1965 der mit Abstand erfolgreichste Film des Jahres – vor dem opulenten Epos „Doktor Schiwago“ und „James Bond 007 – Feuerball“.

    Am Ende des langen Kino-Auswertungsfensters stand ein beeindruckendes Box-Office-Endergebnis von 286,2 Millionen US-Dollar, was inflationsbereinigt einem Umsatz von 2,6 Milliarden Dollar entspricht – und auch bei den Oscars war der von Robert Wise („West Side Story“) inszenierte Film extrem erfolgreich: Bei der Verleihung im Jahr 1966 konnte „Meine Lieder – meine Träume“ ganze fünf der begehrten Goldstatuen einsacken, darunter für den Besten Film.

    Das ist "The Sound Of Music"

    In „The Sound Of Music“ spielt „Mary Poppins“-Darstellerin Julie Andrews die junge Nonne Maria, die es mit den strengen Regeln des Klosters nicht so genau nimmt. Damit sie sich endlich darüber im Klaren werden kann, ob sie ihr Leben tatsächlich Gott widmen will, wird sie auf Probe zur Familie Trapp nach Österreich geschickt, wo sie als Kindermädchen für die sieben Zöglinge eines nach dem Tod seiner Frau alleinerziehenden Hauptmanns (Christopher Plummer) verantwortlich ist.

    Zeitlich ist der Film kurz vor dem Zweiten Weltkrieg angesiedelt – und so steht der überbordenden Farbenpracht und zeitlos eingängigen Songs wie „My Favourite Things“ die Angst vor dem wachsenden Einfluss der Nazis gegenüber.

    Im Nachhinein ist schwer zu erklären, wie sich gerade „Meine Lieder - Meine Träume“ zu einem solchen Phänomen entwickeln konnte, das auch knapp 60 Jahre später noch einen Kinorekord sein Eigen nennen kann. Doch es scheint so, als hätte der Film in einer Zeit, in der Technicolor-Musicals nicht mehr das Nonplusultra in Hollywood waren, einen gewaltigen Nerv getroffen – und so schön wie „The Sound Of Music“ sehen tatsächlich nur sehr wenige Filme aus!

    Falls ihr wissen wollt, welche TV-Serie bis heute den Weltrekord über die meisten Zuschauer*innen hält, dann lest direkt im folgenden Artikel weiter:

    105 Millionen (!) Zuschauer vor den Bildschirmen: Dieser Serien-Rekord wurde seit 40 Jahren nicht übertroffen

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Ein ähnlicher Artikel ist zuvor auf unserer spanischen Schwesternseite Sensacine.com erschienen.

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