Am 28. Februar 1983 wurde ein TV-Rekord gebrochen – den bis heute niemand eingeholt hat. An ebendiesem Tag flimmerte die allerletzte Folge der satirischen Militär-Serie „M*A*S*H“, die aus dem gleichnamigen Film von Robert Altman hervorgegangen ist, über die amerikanischen Bildschirme.
Es war das erste (und bisher einzige) Mal, dass bei einer fiktionalen TV-Show unglaubliche 105 Millionen Zuschauer*innen einschalteten. Eine beeindruckende Zahl, die bisher nicht getoppt wurde – und in einer Zeit, in der das lineare Fernsehen immer mehr an Bedeutung verliert, ist auch nicht davon auszugehen, dass das noch passieren wird.
Wenn ihr die Serie noch nicht kennt, könnt ihr sie zurzeit bei Disney+ streamen:
Worum geht es in "M*A*S*H"?
„M*A*S*H“ lief 11 Jahre und 256 Episoden lang auf dem Sender CBS – und dauerte damit länger als der Koreakrieg, um den sich die Serie dreht. Die letzte Folge, die den Titel „Machs gut, leb’ wohl und Amen“ trägt, beschreibt die letzten Tage des Krieges anhand verschiedener Einzelschicksale. Nachdem der Waffenstillstand ausgerufen wurde, veranstalten die Protagonisten der Serie eine Abschiedsfeier – bevor unter Tränen jeder von ihnen seinen eigenen Weg geht.
Schon vorher war klar, dass die finale Folge einer dermaßen langlebigen Serie auf großes Publikums-Interesse stoßen würde. So wurden für die 2 Stunden lange Folge insgesamt 30 Werbeblöcke verkauft, die wiederum jeweils 30 Sekunden dauerten – und die Werbekunden pro Stück stolze 450.000 Dollar kosteten!
Nur Super Bowl und Mondlandung zogen noch mehr Menschen an
Bis 2010 blieb das „M*A*S*H“-Finale nicht nur die quotenstärkste Serienfolge, sondern sogar die meistgesehene Fernsehsendung in der Geschichte der USA überhaupt. Dieser Rekord wurde ihm allerdings vom Super Bowl streitig gemacht, der als gigantisches Sport- und Popkultur-Ereignis aber sowieso absoluten Sonderstatus hat. Doch abgesehen vom Super Bowl, der Mondlandung am 20. Juli 1969 und der Kricket-Weltmeisterschaft ist es bisher keinem Fernseh-Ereignis gelungen, das Zuschauer-Interesse an „M*A*S*H“ zu überbieten.
Überhaupt finden sich in der Liste der 30 meistverfolgten Ereignisse im amerikanischen Fernsehen nur zwei weitere fiktionale Stoffe: die Mini-Serie „Roots“ (1977) sowie der Fernsehfilm „The Day After – Der Tag danach“, beide mit jeweils 100 Millionen Zuschauenden. Die Tage solcher kollektiver TV-Groß-Events, die am nächsten Tag die Schlagzeilen und die Gespräche bestimmen, sind natürlich längst gezählt. Vor diesem Hintergrund lesen sich die Zahlen heute aber umso beeindruckender.
Wenn ihr wissen wollt, welcher Film 147 (!) Wochen lang durchgehend in den Kinos lief und damit bis heute einen Weltrekord hält, lest auch den folgenden Artikel:
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Ein ähnlicher Beitrag ist zuvor bei unserer spanischen Schwesternseite Sensacine.com erschienen.