Von 2012 bis 2014 war die „V/H/S“-Reihe eine alljährliche Horror-Tradition – und sie war zugleich Vertreter eines damaligen Genre-Trends und ihrer Zeit ein Stückchen voraus: Jeder „V/H/S“-Film besteht aus mehreren Found-Footage-Episoden und bedient somit ein Subgenre, das damals dank „Paranormal Activity“ und Co. ein Popularitätshoch erlebte.
Gleichzeitig griffen die „V/H/S“-Filme einer Horrorströmung vorweg, die seither erst richtig Fahrt aufgenommen hat: Analogem Schrecken – haben in den vergangenen Jahren doch mehr und mehr junge Filmschaffende Gefallen an der unbequemen Ästhetik einer verrauschten Videoaufnahme gefunden. Kein Wunder also, dass die „V/H/S“-Reihe dieses Jahrzehnt ein Revival erlebte. Jetzt endlich findet es auch seinen Weg nach Deutschland: Am 5. September 2024 erscheint „V/H/S/99“ auf DVD und Blu-ray!
Darüber hinaus ist „V/H/S/99“ als VOD zum Leihen und Kaufen via Amazon Prime Video* verfügbar.
Das ist "V/H/S/99"
„V/H/S/99“ wurde unter anderem von Brad Miska („Terrifier 3“) sowie den „Scream 5“-Regisseuren Matt Bettinelli-Olpin & Tyler Gillett produziert und spielt (wie der Titel schon suggeriert) im Jahr 1999 – also gegen Ende des VHS-Zeitalters. Anders als in den ersten „V/H/S“-Teilen gibt es keine Rahmenhandlung, stattdessen ist dies ein geradliniger Anthologie-Film mit fünf Segmenten verschiedener Filmschaffender.
Das Eröffnungssegment ist „Shredding“ betitelt und stammt von Regisseurin, Autorin und Rock-Kennerin Maggie Levin: Die Mitglieder der Punkrock-Band R.A.C.K. dringen in ein abgeriegeltes Gebäude ein, in dem sich einst ein Club befand. Dieser wurde geschlossen, als bei einem Konzert ein Feuer sowie eine tödliche Massenpanik ausbrachen...
„Resident Evil: Welcome To Raccoon City“-Regisseur Johannes Roberts steuert derweil das Segment „Suicide Bit“ bei. Darin geht es um die Lily (Ally Ioannides), die einer Studentinnenverbindung beitreten will. Als Aufnahmeprüfung soll sie eine Nacht in einem Sarg verbringen, um den sich grausige Gerüchte ranken...
Das dritte Kapitel ist „Ozzy‘s Dungeon“ betitelt und stammt von Rapper, DJ und Regisseur Flying Lotus alias Steven Ellison. In der Hauptrolle ist „The Walking Dead“-Veteran Steven Ogg zu sehen, der einen schmierigen Kinderfernsehen-Showmaster verkörpert. Als sich in seiner TV-Sendung ein Mädchen verletzt, wird er zur Strafe von dessen Mutter (Sonya Eddy) entführt...
Tyler MacIntyre („It’s A Wonderful Knife“) folgt mit dem Segment „The Gawkers“ über eine Truppe hormongesteuerter Vorstadt-Teenies, die eine neu in den Ort gezogene Jugendliche (Emily Sweet) belästigen. Und zum Abschluss des Ganzen präsentiert das Regie-Doppel Vanessa & Joseph Winter („Deadstream“) „To Hell And Back“ über zwei Doku-Filmer, die in der Silvesternacht eine Teufelsbeschwörung begleiten, die gehörig schiefgeht...
Geht man nach der deutschen Veröffentlichungsreihenfolge ist „V/H/S/99“ der vierte Teil der „V/H/S“-Reihe, in den USA kam er allerdings sogar erst an fünfter Stelle: Das Anthologie-Franchise wurde 2021 mit „V/H/S/94“ wiederbelebt, seither gab es Jahr für Jahr Nachschlag. In der Zwischenzeit entwickelte sich die Reihe zu einem populären Spielplatz für kreative Köpfe mit Horror-Affinität.
Wir können nur hoffen, dass „V/H/S/94“, „V/H/S/85“ und „V/H/S/Beyond“ allesamt noch nach Deutschland kommen. In der Zwischenzeit können sich Genrefans ja mit dem folgenden Horror-Tipp über Wasser halten:
Für diesen Horror-Schocker hat Netflix 65 Millionen Dollar hingeblättert – jetzt kann er gestreamt werden*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.