„Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ ist ab heute im Flatrate-Programm von Amazon Prime Video enthalten und ich empfehle euch, unbedingt reinzuschauen, wenn ihr fantasievoll gestaltete Weltraumspektakel mögt. Das ambitionierte Sci-Fi-Abenteuer des französischen Starregisseurs Luc Besson („Das fünfte Element“, „Leon - Der Profi“) ist nämlich einer dieser Filme, bei denen es mich richtig wurmt, dass er an den Kinokassen so dermaßen gefloppt ist.
Mit einem Budget von etwa 177 Millionen US-Dollar ist „Valerian“ die teuerste französische Filmproduktion aller Zeiten (und das merkt man dem bildgewaltigen Epos durchaus an). Doch leider konnte das Mammutprojekt nur 225 Millionen Dollar einspielen. Weil auf das Produktionbudget auch noch die oftmals ebenso hohen Marketingkosten addiert werden müssen, handelt es sich bei der ambitionierten Comic-Adaption um einen großen Flop. Eine Fortsetzung wird es daher wohl nie geben.
Die Mehrheit der Kritiker fand das Weltraum-Abenteuer ebenfalls nicht besonders gut. Laut Rotten Tomatoes bewerteten nur 47 Prozent der Fachpresse „Valerian“ eher positiv. Oft in der Kritik: Die angeblich hirnlose Handlung und die fehlende Chemie von Dane DeHaan und Cara Delevingne. Doch warum war „Valerian“ für mich dennoch eines der Film-Highlights 2017?
Darum ist "Valerian" ein riesiger Sci-Fi-Spaß
„Valerian“ ist neben „Dune“ und „Blade Runner 2049“ einer der visuell beeindruckendste Science-Fiction-Film der letzten Jahre. Ob fremde Alien-Rassen, ausgefallene Kostüme oder weitläufige Supertotalen über sonnige Strandplaneten: Dieser Film ist ein Fest für die Augen und allein deshalb schon sehenswert. Dabei ist es nicht nur die technische Qualität der visuellen Effekte, sondern auch das Design, das mich so begeistert.
Das Sci-Fi-Abenteuer ist knallbunt und hell und setzt damit einen starken Konstrast zu den eher düsteren und entsättigten Blockbustern von Marvel und DC, die das Kinogeschehen seit Jahren dominieren. Stellenweise erinnert das ganz schön an den farbenfrohen Planeten Pandora aus „Avatar“, weshalb „Valerian“ auch ein gute Ergänzung zum Sci-Fi-Blockbuster „Avatar 2: The Way Of Water“ darstellt.
Ja, die Handlung mag die ein oder andere seltsame Wendung haben, aber das Setting ist dennoch cool. Valerian (DeHaan) und Laureline (Delevingne) sind Weltraumpolizisten, die ein kleines, aber mächtiges Alien nach Alpha, die Stadt der tausend Planeten, bringen. Das ist im Grunde so eine Art New York im Weltall, also ein kulturelles Potpourri aller möglichen Alien-Spezies.
Nur eben, dass hier tatsächlich alle Wesen friedlich koexistieren und ihre individuellen Fähigkeiten für das gemeinsame Wohl nutzen. Doch etwas stimmt nicht, ein Virus scheint die Stadt zu infiltrieren und dann wird auch noch Laureline von einem fiesen Diktator entführt.
Ein einzigartiges Duo
Was danach passiert, ist eigentlich auch gar nicht so wichtig. Entscheidend ist, mit wem es passiert. Die beiden Stars Dane DeHaan und Cara Delevingne gerieten zwar viel in die Kritik doch für mich sind sie einer der großen Pluspunkte an diesem Film.
Wie schon bei der Optik des Films ist es vor allem die Andersartigkeit der beiden, die mich fasziniert. Valerian und Laureline: Das sind für mich Han Solo und Leia Organa als Laufstegmodels. Die beiden wirken einerseits in jeden Moment so, als würden sie an einer Fashion-Show teilnehmen, haben dabei aber auch eine so trockene, coole Attitüde, als würde ihnen das Schicksal des Universums in Lichtgeschwindigkeit am Allerwertesten vorbeiziehen.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden mag zwar nicht besonders real wirken. Aber sie sind eben so durchgeknallt, dass ich es als durchaus glaubwürdig empfinde, wenn es zwischen ihnen funkt. Das Duo wirkt teils so eingegroovt wie ein altes Ehepaar, das sich in und auswendig kennt, und dennoch keimen frische, romantische Gefühle auf. Eine einzigartige Konstellation, die ich gerne nochmal wiedergesehen hätte. Leider wird daraus wohl nichts, denn dafür ist „Valerian“ einfach zu hart gefloppt.
Neuauflage eines absoluten Sci-Fi-Horror-Klassikers kommt wirklich – und der Cast wird immer spannenderDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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