„Gemini Man“ von Meisterregisseur Ang Lee („Tiger & Dragon“, „Life Of Pi“) zählt zu den ambitioniertesten Hollywoodfilmen der vergangenen Jahre – zumindest auf technischer Ebene. Der Sci-Fi-Actioner lockte nicht nur mit Hauptdarsteller Will Smith und der ersten komplett am Computer entstandenen menschlichen Filmfigur (eine jüngere Version Smiths), sondern wurde auch in sogenannter High Frame Rate gedreht – und unterscheidet sich damit von nahezu allen anderen Kinofilmen, die ihr sonst so zu Gesicht bekommt.
Der Film wurde mit 120 Bildern pro Sekunde aufgenommen und bietet dadurch eine unfassbare Tiefenschärfe voller Details, von denen in anderen Blockbustern keine Spur wäre. Wobei „Blockbuster“ im Falle von „Gemini Man“ genau genommen nicht ganz richtig ist: Mit reinen Produktionskosten von 138 Millionen Dollar war der Film in der Entstehung zwar ziemlich teuer, der große Erfolg an den Kinokassen blieb allerdings aus. Bei einem weltweiten Einspiel von nur 173,5 Millionen Dollar verbuchte Studio Paramount am Ende jedenfalls ein fettes Minusgeschäft, wenn man die Marketingkosten noch in die Rechnung mit aufnimmt.
Falls ihr zu den vielen Filmfans gehört, die von „Gemini Man“ womöglich zwar gehört haben, am Ende aber kein Ticket für ihn lösten, bietet sich ab heute die Gelegenheit, Verpasstes nachzuholen: „Gemini Man“ ist seit heute im programm von Netflix anthalten.
... und wir können durchaus empfehlen, mal reinzuschauen. Klar, Aussagen wie „Ein Muss in 3D“ oder „Es ist einfach komplett falsch, diesen Sci-Fi-Thriller im Fernsehen zu gucken“ unterstreichen die Tatsache, dass „Gemini Man“ vor allem eine einzigartige visuelle Erfahrung ist, die man am besten im Kino gemacht haben sollte. Egal. 3,5 Sterne in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik sind definitiv Argument genug, um dem Film auch im Heimkino mal eine Chance zu geben.
"Gemini Man": Kino-Revolution bei Netflix
„Gemini Man“ ist „auf technischer Ebene eine Wucht“, heißt es unter anderem in unserer Kritik, in der Autor Carsten Baumgardt unter anderem die „überragenden Aufnahmen und innovativen Einstellungen von Kameramann Dion Beebe“ lobt, die von einem „treibend-hypnotischem Action-Score noch verstärkt“ werden. Die Kirsche auf der Sahne ist allerdings das sonst so oft unscharfe, nicht selten erst nachträglich konvertierte 3D, das hier so gestochen scharf daherkommt, dass man direkt ins Geschehen katapultiert wird – und einem die Action buchstäblich nur so um die Ohren fliegt. Auf die dritte Dimension müsst ihr bei Netflix allerdings verzichten, die gibt's lediglich auf Disc:
Dass der Film jahrzehntelang in der Produktionshölle verschollen war und auf erzählerischer Ebene weit weniger revolutionär ausfällt als auf technischer, ist dabei zwar kaum zu übersehen. Der altbackene Plot kann aber zumindest teilweise mit der visuellen Pracht kompensiert werden, die „Gemini Man“ vom Hollywood-Einheitsbrei abhebt.
Darum geht's in "Gemini Man"
In der nahen Zukunft: Henry Brogan (Will Smith) ist mit 72 Tötungen im Auftrag der DIA der beste Attentäter des amerikanischen Geheimdienstes, nichtsdestotrotz sehnt er sich so langsam nach einem Schlussstrich. Er will sich zur Ruhe zu setzen und das Leben genießen, ganz ohne zu morden. Blöd nur, dass seiner geplanten Rente eine riesige Verschwörung in die Quere kommt, die bis in höchste Regierungskreise reicht.
Ehe sich Brogan versieht, ist er mittendrin statt nur dabei und wird schließlich sogar selbst Ziel von Clay Verris (Clive Owen), der den Auftragskiller als Leiter des geheimen Gemini-Programms ein für alle Mal aus dem Verkehr ziehen will – und auch genau den richtigen Mann für diesen Job hat: Junior, eine jüngere Version Brogans…
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Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.