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    "Zum Glück habe ich den Job nicht bekommen": Martin Scorsese ist froh, dass er für einen der besten Cop-Thriller aller Zeiten abgelehnt wurde
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Mit „Hexenkessel“ und „Taxi Driver“ hat Martin Scorsese in den 70er Jahren zwei absolute Crime-Klassiker gedreht. Fast wäre noch einer dazugekommen – doch zur Erleichterung des Meisterregisseurs kam es anders.

    Martin Scorsese hatte schon früh das Privileg, sich seine Projekte selbst aussuchen zu können. Bis heute kommt es nur in einzelnen Fällen vor, dass der Meisterregisseur hinter Klassikern wie „Wie ein wilder Stier“ oder „GoodFellas“ sich von einem Studio als Auftragsfilmer anheuern lässt, um bei einer bereits geplanten Filmproduktion die Zügel in die Hand zu nehmen.

    Es ist allerdings gut möglich, dass Scorsese für „Serpico“ eine Ausnahme gemacht hätte – auch wenn er sich im Nachhinein erleichtert darüber zeigte, dass er nicht als Regisseur für den Thriller-Klassiker angeheuert wurde.

    Nachdem Sam Peckinpah („The Wild Bunch“, „Getaway“) aus dem Projekt ausstieg, suchte das Studio nach einem passenden Ersatz für die Regie-Ikone – und zog dabei auch den damaligen Newcomer Martin Scorsese in Betracht. Der Film hätte perfekt in das von schmutzigen Thrillern und Gangsterfilmen geprägte Portfolio des heute 81-Jährigen gepasst, doch letztlich bekam mit Sidney Lumet („Die zwölf Geschworenen“) ein bereits etablierter Filmemacher den Zuschlag – der aus „Serpico“ einen der besten Cop-Thriller der Kinogeschichte machte:

    FILMSTARTS-Redakteur Björn Becher vergibt in seiner Kritik nicht umsonst die seltene Höchstwertung von 5 Sternen für den von Pessimismus durchzogenen Film, in dem Al Pacino als titelgebender Jungpolizist den aussichtslosen Kampf gegen seine korrupten Kollegen auf sich nimmt. „‚Serpico‘ ist auch heute noch ein Meisterwerk, [das] zeigt, wie mittelmäßig einige ähnlich gelagerte Cop-Thriller der Neuzeit wie zum Beispiel ‚Training Day‘ doch sind“, heißt es etwa in seinem Text.

    Darum ist Martin Scorsese froh, "Serpico" nicht gedreht zu haben

    Ob der Film genauso gut geworden wäre, wenn ihn nicht Lumet, sondern Scorsese inszeniert hätte? Die Wahrscheinlichkeit ist zumindest nicht gering, schließlich schrieb sich der gebürtige New Yorker nur wenig später mit „Hexenkessel“ und „Taxi Driver“ endgültig in die Filmgeschichte ein. Doch wenn es nach Scorsese selbst geht, ist alles so gekommen, wie es kommen sollte.

    „Sie haben mich in Betracht gezogen“, erklärte der „Killers Of The Flower Moon“-Schöpfer gegenüber dem British Film Institute. „Zum Glück habe ich den Job nicht bekommen. Es ist eine Sache von Sidney Lumet, und er hat es wunderbar gemacht.“ Im Nachhinein sei ihm klar geworden, dass er ohnehin nicht zu dem Projekt gepasst hätte – wobei er offen ließ, woran er das festmache.

    Einen anderen Kult-Klassiker, den Scorsese beinahe gedreht hätte, können wir uns tatsächlich nur schwer in seiner Filmografie vorstellen – schließlich handelt es sich dabei um einen Meilenstein des Science-Fiction-Kinos, einem Genre, dem Scorsese bis heute fern geblieben ist. Um welchen Film es geht, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    Es hätte die Filmgeschichte entscheidend verändert: Martin Scorsese wollte einen der größten Sci-Fi-Filme aller Zeiten drehen

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