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    "Das ist eine Unverschämtheit": Für diesen Gangsterfilm zog "GoodFellas"-Macher Martin Scorsese den Regisseur persönlich zur Verantwortung
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Martin Scorsese ist durch Filme wie „GoodFellas“ oder „Casino“ der ungekrönte König des Gangsterfilms. Dementsprechend kritisch geht er auch mit Genre-Beiträgen seiner Kollegen um – so auch mit einer Mafia-Satire aus den 80er Jahren...

    Martin Scorsese hat in seiner rund 60 (!) Jahre umfassenden Karriere in zahlreichen Genres gearbeitet: Er hat Musicals gedreht („New York, New York“), Komödien („Die Zeit nach Mitternacht“), historische Epen („Kundun“) und sogar einen Fantasy-Film für Kinder („Hugo Cabret“).

    Am bekanntesten ist der legendäre Regisseur aber natürlich für das Genre des Gangsterfilms, dem er zahlreiche Meisterwerke geschenkt hat – von „Hexenkessel“ über „GoodFellas“ und „Casino“ bis hin zu „The Irishman“. Auch „Killers Of The Flower Moon“ enthielt zuletzt Elemente des Gangster-Kinos.

    Wenn sich also irgendjemand ein Urteil über die Qualität von Filmen und Serien über das organisierte Verbrechen erlauben darf, dann Martin Scorsese, der als Kind italienischer Einwanderer im „Little Italy“ genannten Teil von Manhattan aufgewachsen ist und dort seine eigenen Erfahrungen mit der rauen Straßenrealität von New York gesammelt hat. Aus diesem Grund kann er beispielsweise mit einer der legendärsten Mafia-Serien überhaupt rein gar nichts anfangen.

    Und auch ein eher komödiantischer Beitrag zum Genre stieß bei Scorsese nur begrenzt auf Gegenliebe. Die Rede ist von „Die Mafiosi-Braut vom späteren „Das Schweigen der Lämmer“-Regisseur Jonathan Demme, in dem die durch „Scarface“ bereits Gangsterfilm-erprobte Michelle Pfeiffer in der Hauptrolle zu sehen ist.

    Darum kritisiert Martin Scorsese "Die Mafiosi-Braut"

    Der Film nähert sich dem mythenumwobenen Lebensstil der Mafia auf fast parodistische Art und Weise und nimmt es dabei mit der Realität nicht allzu genau. Genau das hat Scorsese gestört, wie er im Interview mit Film Comment erzählte:

    „Ich mag die Filme von Jonathan Demme. Aber nun ja, es ist eine Satire. [...] Im Kontext von Demmes Arbeit hat es mir gefallen, aber was den italienisch-amerikanischen Aspekt angeht, ist es wirklich wie ein Cartoon.

    Wenn er mit ‚Mambo Italiano‘ von Rosemary Clooney anfängt, zucke ich schon zusammen, denn ich bin Italo-Amerikaner, und bestimmte Lieder würden wir gerne vergessen. Also habe ich Jonathan gesagt, dass es eine Unverschämtheit ist, [den Song] zu benutzen. Ich sagte, nur Italiener dürften ‚Mambo Italiano‘ benutzen und damit durchkommen. Es könnte sein, dass es an seiner Tür klopft [lacht].“

    Scorsese formuliert seine Kritik also mit einem Augenzwinkern, doch der größte Fan von „Die Mafiosi-Braut“ wird er sicher nicht mehr. Ganz im Gegensatz zu einem hierzulande kaum bekannten Horrorfilm, bei dem es sich für ihn um ein absolutes Meisterwerk handelt. Um welchen Geheimtipp es geht, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

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