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    "Ich hatte das Gefühl, dass mein Gehirn in meinem Schädel herumklappert": So hart waren die Dreharbeiten zum Western-Epos "Horizon" wirklich
    Christoph Petersen
    Christoph Petersen
    -Chefredakteur
    Schaut 800+ Filme im Jahr – immer auf der Suche nach diesen wahrhaftigen Momenten, in denen man dem Rätsel des Menschseins ein Stück näherkommt.

    Kevin Costner hat fast 40 Jahre an „Horizon“ gearbeitet – und am Ende 38 Millionen Dollar privates Geldes in diese Vision investiert. Bei diesem aufopferungsvollen Kampf geht aber oft unter, wie herausfordernd die Dreharbeiten selbst waren…

    Alle Welt spricht darüber, was Kevin Costner über fast vier Jahrzehnte hinweg alles getan hat, um seinen Traum vom ultimativen Western-Epos zu verwirklichen. Zumal seine Vision in diesem Zeitraum auch immer weiter angewachsen ist: Statt eines Filmes soll es nun gleich vier Teile geben, von denen die ersten beiden auch bereits am Stück abgedreht wurden. Horizon“ (180 Minuten) startet am 22. August in den deutschen Kinos, „Horizon 2“ (190 Minuten) folgt bereits am 7. November 2024.

    Was in Anbetracht der Schwierigkeiten, die Mega-Produktion überhaupt erst auf die Beine zu stellen, gerne übersehen wird, sind die Herausforderungen bei den Dreharbeiten selbst. Aber da haben zwei der beteiligten Schauspielerinnen im Rahmen der „Horizon“-Pressekonferenz, an der auch FILMSTARTS teilgenommen hat, jetzt etwas Licht ins Dunkel gebracht.

    Isabelle Fuhrman (spielt die anpackende Track-Teilnehmerin Diamond Kittredge) und Sienna Miller (hat als Frances Kittredge fast ihre ganze Familie bei einem Apachen-Angriff verloren) erklären zugleich aber auch, wie ihnen die harschen äußeren Umstände am Ende sogar bei der Entwicklung ihrer Rollen geholfen haben:

    Isabelle Fuhrmann („Orphan 2: First Kill“): „Ich glaube, ich habe einen echten Einblick bekommen, was es bedeutet, windwahnsinnig zu werden. (lacht) In den ersten Tagen der Dreharbeiten zu Teil 2 hatten wir sehr intensives, sandsturmähnliches Wetter – und arbeiteten zudem noch an sehr emotionalem Material. Am Ende des Tages ging ich hinein und hatte das Gefühl, dass mein Gehirn in meinem Schädel herumklappert. Ich fühlte mich, als würde ich verrückt werden. Und das war wirklich eine Sache: Leute sind auf dem Oregon Trail vom Wind schlichtweg wahnsinnig geworden.“

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    Frances Kittredge (Sienna Miller) bleibt wenig Zeit, um den Tod von Ehemann und Sohn zu betrauern – sie muss jetzt alles tun, um ihre überlebende Tochter zu beschützen.

    Sienna Miller („Anatomie eines Skandals“): „Aber genau solche Erfahrungen sind es, die in einem Mitgefühl für diese Menschen auf ihren gefährlichen Reisen wecken. Isabelle und ich haben auch die Tagebücher von Frauen auf dem Oregon Trail gelesen. Die kann man einfach auf Google finden – und sie sind wahnsinnig beeindruckend. All die Dinge, mit denen Frauen auf diesen Trips umgehen mussten. Ich meine, oft gaben Frauen auf der Reise Geburt. Sie mussten ihre Familien ernähren und sich um kleine Kinder kümmern, die verloren gingen. Oft unternahmen sie diese Reisen ohne jegliche Autonomie – einfach nur, weil ihre Ehemänner einem Traum nachjagten.“

    Isabelle Fuhrman: „Wir neigen dazu zu glauben – und Kevin hat auch schon viel darüber gesprochen –, dass es eine einfachere Zeit war. Aber gerade diese einfachen Entscheidungen, die die Menschen täglich treffen mussten, waren essenziell: Wo findet man das nächste Mal Wasser? Fährt man in die richtige Richtung? Ist die Person, die einem sagt, dass man in die falsche Richtung fährt, ein Lügner? Ja, es waren einfache Zeiten, aber gerade deshalb konnte jede einzelne Entscheidung das eigene Leben und die Leben aller um einen herum so maßgeblich beeinflussen.“

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    Diamond Kittredge (Isabelle Fuhrman) packt beim Track Richtung Westen kräftig mit an. Von den ladyhaften Teilnehmerinnen wird sie deshalb hochnäsig beäugt.

    „Horizon“ startet am kommenden Donnerstag in den deutschen Kinos. Von uns gibt es eine klare Empfehlung, sich auf den epischen Trip durch den Wilden Westen einzulassen – und so lautet auch das Fazit der offiziellen 4,5-Sterne-Kritik auf FILMSTARTS: Der wohl effektivste Appetithappen der Kinogeschichte! Nicht nur gehen die 180 Minuten viel zu schnell vorbei – man kann anschließend auch gar nicht mehr abwarten, was da in den ausstehenden neun (!) Stunden noch alles auf uns zukommen mag. Kevin Costner ist nach dem ersten Teil jedenfalls voll auf Kurs, mit der „Horizon“-Tetralogie das ultimative Western-Epos zu erschaffen.

    Inzwischen hat sich „Horizon“ zwar im VoD zum Hit gemausert, aber in den US-Kinos ist der Film gefloppt – wobei es auch schon dort sehr namhafte Verteidiger gab:

    "Sie müssen lernen, wie man richtiges Kino schaut": Marvel-Star und Stephen King verteidigen Kevin Costners Kino-Flop "Horizon"

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