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    "Sie müssen lernen, wie man richtiges Kino schaut": Marvel-Star und Stephen King verteidigen Kevin Costners Kino-Flop "Horizon"
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Für Pascal zählt der Western zu den spannendsten Genres überhaupt, deswegen hat er auch schon mehr als 200 davon gesehen. Sein ewiger Liebling: "Leichen pflastern seinen Weg".

    Nur 11 Millionen US-Dollar konnte Kevin Costners „Horizon“ an seinem Startwochenende einspielen. Nun hat sich nicht nur Michael Rooker, der in dem Western-Epos mitspielt, unterstützend zu Wort gemeldet. Auch Stephen King verteidigt den Film.

    Warner Bros.

    Für Kevin Costner ist es nichts Neues, dass ihm seine Filme das eine oder andere neue graue Haar verschaffen. Das liegt vor allem daran, dass der „Yellowstone“-Star an seine Regieprojekte immer mit den größtmöglichen Ambitionen herantritt. Dafür muss er dann in einigen Fällen einen erheblichen Teil des Budgets aus eigener Tasche bezahlen (wie zum Beispiel bei „Der mit dem Wolf tanzt“), oder er wird von der Kritik gnadenlos durch den Fleischwolf gedreht, während sich das Publikum kaum für seine künstlerische Vision interessiert (wie es bei „The Postman“ der Fall war) - manchmal auch beides.

    Mit „Horizon“ sieht sich Kevin Costner aktuell also wieder in einer Situation, die ihm durchaus geläufig sein dürfte. Costner musste einen Teil seines Privatvermögens aufbringen, um die Produktion (die zusammen mit „Horizon 2“ 100 Millionen US-Dollar verschlang) überhaupt erst in Gang zu versetzen. Außerdem ist auch die Fachpresse nicht begeistert von dem Film, was wir allerdings nicht nachvollziehen können – in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik kommt der Western auf hervorragende 4,5 von 5 Sternen): Die Masse scheint nicht unbedingt dafür zu interessieren, Zeuge von Costners ausladender Geschichte über die Besiedlung des Mittleren Westen zu werden. An seinem Startwochenende konnte „Horizon“ nur 11 Millionen US-Dollar einspielen. Woran liegt das?

    Laut Michael Rooker trägt TikTok Mitschuld

    Michael Rooker, den man unter anderem als Yondu Udonta aus den „Guardians Of The Galaxy“-Abenteuern im Marvel Cinematic Universe kennt, verkörpert in „Horizon“ Sergeant Major Thomas Riordan. Nach dem ziemlich glanzlosen Eröffnungswochenende hat der Schauspieler mit TMZ gesprochen und eingefordert, dass die Menschen sich endlich wieder richtigem Kino zuwenden sollten:

    „Es ist echtes Kino, Leute. Macht euch bereit. Wir sind diesen Scheiß nicht mehr gewohnt. Wir sind an 90-minütige Filme gewöhnt. Alles ist 90 Minuten lang. […] Kommt über diesen Scheiß hinweg. Lasst uns einen Film ansehen, der tatsächlich eine Geschichte erzählt, in der man die Menschen kennenlernt und sie entweder zu mögen oder zu hassen beginnt. Es ist nicht alles schnell und Schnitt, Schnitt, Schnitt.“

    Ob der kommerzielle Misserfolg von „Horizon“ wirklich daran liegen könnte, dass die Menschen heute nur noch Neunzigminüter gewohnt sind? Wohl kaum. Wenn man sich die aktuelle Kinolandschaft anschaut, dann gibt es gerade im Blockbuster-Bereich kaum noch Filme, die auf eine Laufzeit von unter zwei Stunden kommen. Aktuell ist „A Quiet Place: Tag Eins“ mit seinen fast 100 Minuten eine große Ausnahme. Für Rooker spielt aber auch TikTok in den Box-Office-Flop von „Horizon“ mit ein:

    Auf die Frage, ob das geringe Zuschaueraufkommen von „Horizon“ auch auf das auf Kurzvideos bauende Portal TikTok zurückzuführen sei und ob die Menschen inzwischen „TikTok-isiert“ seien, erklärte Rooker: „Das sind sie auf jeden Fall. Natürlich sind sie das. Sie müssen diesen Mist endlich hinter sich lassen. Sie müssen lernen, wie man echtes Kino schaut.“

    Stephen King verteidigt "Horizon"

    Auch Horror-Ikone Stephen King, der niemals darum verlegen ist, seine Meinung zu Filmen und Serien öffentlich mitzuteilen, hat sich via X (ehemals Twitter) zu Wort gemeldet und „Horizon“ verteidigt. Der Master Of Horror hat in den letzten Tagen festgestellt, dass sich über den Misserfolg von Costners Herzensprojekt lustig gemacht wurde, und noch einmal herausgestellt, wie falsch es doch ist, gerade bei diesem Film Schadenfreude an den Tag zu legen:

    „Schadenfreude ist ‚Freude am Unglück eines anderen‘. Das beschreibt perfekt viele Reaktionen, die ich zu Costners ‚Horizon‘ gelesen habe. Warum in Gottes Namen sollte sich jemand über den Misserfolg eines Filmes freuen, der keine Fortsetzung oder, Gott schütze uns, Teil des Marvel-Universums ist?“

    Ein durchaus nachvollziehbarer Punkt, schließlich schreit das Publikum immer wieder nach originären Stoffen, aber wenn dann ein Film in die Kinos kommt, der eine losgelöste, keinem Franchise zugehörige Geschichte erzählt, erhält er kaum Aufmerksamkeit.

    Hierzulande startet „Horizon“ übrigens am 22. August 2024, während die bereits abgedrehte Fortsetzung „Horizon 2“ dann am 7. November 2024 anläuft. Costner plant noch zwei weitere Sequels, für die es aktuell aber nicht gerade gut aussieht. Wie sich der Flop von Teil 1 an den US-Kinokassen auf die gesamte Saga auswirken könnte, erfahrt ihr in folgendem Artikel:

    Kevin Costners Western-Epos "Horizon" floppt an den US-Kinokassen - was bedeutet das für die Fortsetzungen?

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