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    Erstmals im Streaming-Abo: Einer der besten Filme 2023 - schonungslos, todtraurig und auf Tatsachen basierend
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Obwohl die Kritik sehr angetan von „The Iron Claw“ war, ging das tragische Biopic mit Zac Efron in den Kinos eher unter. Völlig zu Unrecht, meint auch FILMSTARTS-Redakteur Pascal Reis, der „The Iron Claw“ sogar zu seinen Jahreshighlights 2023 zählt.

    Wenn man den Titel „The Iron Claw“ zum ersten Mal hört, könnte man meinen, es würde sich hierbei um das nächste Marvel-Abenteuer handeln. Die Wahrheit sieht aber ganz anders aus. Das von Sean Durkin („The Nest – Alles zu haben ist nie genug“) inszenierte Biopic behandelt eine so tragische Geschichte, wie sie offenbar nur das echte Leben schreiben kann:

    Im Mittelpunkt des Geschehens stehen die Brüder Kevin (Zac Efron), Kerry (Jeremy Allen White), Mike (Stanley Simons) und David (Harris Dickinson) von Erich, die das Wrestling-Geschäft Anfang der 1980er-Jahre gehörig aufmischten. Doch so eindrucksvoll sie im Ring auch auftraten, so wenig hatten sie in Wahrheit zu sagen. Sämtliche Strippen zog ausschließlich der Patriarch der Familie, ihr Vater (Holt McCallany).

    Er trainierte sie nicht nur, sondern sorgte auch dafür, dass unter den Jungs eine Konkurrenz geschürt wurde. S sehr sie sich auch bemühten, nie sollte es ihnen gelingen, den Ansprüchen ihres Vaters wirklich gerecht zu werden. Und nicht alle von ihnen schafften es, dem enormen Druck standzuhalten. Eine Reihe von Tragödien nahm daraufhin ihren Lauf...

    The Iron Claw
    The Iron Claw
    Starttermin 1. Juli 2021 | 2 Std. 13 Min.
    Von Sean Durkin
    Mit Zac Efron, Harris Dickinson, Jeremy Allen White
    User-Wertung
    3,7
    Filmstarts
    4,0
    Im Stream

    Endlich im Streaming-Abo!

    Ihr habt „The Iron Claw“ im Kino verpasst? Dann könnt ihr ihn nun im Abo von WOW (ehemals Sky Ticket) nachholen. Für mich zählt das erschütternde Biopic zu den absoluten Highlights des Vorjahres. Nach wie vor finde ich es auch extrem skandalös, dass der Film bei der diesjährigen Oscarverleihung in keiner einzigen Kategorie Berücksichtigung fand – denn „The Iron Claw“ ist wie gemacht, um bei den Academy Awards mitzumischen.

    Ja, das klingt nun nach dem guten alten Oscarbait und bis zu einem gewissen Punkt stimmt das auch, erfüllt Sean Durkins Werk doch alle Anforderungen, die es eigentlich braucht, um bei den Oscars im großen Stil mit ins Rennen zu gehen – von der wahren Geschichte bis zu den aufopferungsvollen schauspielerischen Leistungen. Aber: Der Gewinn oder die Nominierung eines Goldjungen sagt inzwischen ja ohnehin nichts mehr für Qualität eines Filmes aus.

    "The Iron Claw" ist unglaublich intensiv!

    Wer erwartet, dass „The Iron Claw“ ein durch und durch konventionelles Biopic ist, wird sich wundern. Die wahre Geschichte rund um den Van-Erich-Clan ist schonungsloses, niemals anbiederndes Kinos, das tief unter die Haut geht und spätestens in den letzten Minuten gar keine andere Wahl mehr lässt, als Rotz und Wasser zu heulen. Nicht nur, weil die Schauspieler – allen voran Zac Efron mit DER Leistung seiner Karriere – hier eine schier unglaubliche Intensität entfesseln.

    LEONINE
    Zac Efron als Kevin von Erich im Ring.

    „The Iron Claw“ ist auch eine todtraurige Abhandlung über Leistungsdruck, über die Unmöglichkeit, den Anforderungen des eigenen Vaters gerecht zu werden und natürlich über das unzertrennliche Band, welches zwischen Brüdern geknüpft wird – ob sie wollen oder nicht. Damit stellt sich Sean Durkins Meisterwerk für mich auch gewissermaßen in der Tradition großer amerikanischer Melodramen, ohne auch nur einmal in zu dick aufgetragenes Leidenspathos abzurutschen.

    Nein, „The Iron Claw“ ist ein bis ins Mark ehrlicher Film. Hier wird den kleinen Gesten, den stummen Schreien, der Verzweiflung hinter zugezogenen Gardinen Aufmerksamkeit gespendet – und dadurch gewinnt der Film eine zwischenmenschliche Tiefe, die schmerzt. Falls ihr euch also endlich mal wieder so richtig fühlen und von der emotionalen Kraft des Kinos mal wieder völlig überwältigt werden wollt, schaut euch „The Iron Claw“ an. Ihr werdet es nicht bereuen.

    Hier könnt ihr euch den Trailer in der englischsprachigen Originalversion anschauen:

    *Bei diesem Link zu WOW handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.

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