Studiocanal ermöglicht es Filmfans regelmäßig, sich mit den Lebenswerken legendärer Filmemacherinnen und Filmemacher zu beschäftigen. In zahlreichen Kollektionen widmet man sich so etwa den berühmtesten Arbeiten von Regie-Ikonen wie Ingmar Bergman, Werner Herzog, Jean-Luc Godard oder Rainer Werner Fassbinder. Doch so unterschiedlich ihre jeweiligen Filme auch sein mögen, eines haben jene Sets gemeinsam: Sie sind optisch dezent gehalten – und machen sich im Regal nebeneinander so ganz hervorragend. Doch jetzt kommt Pedro Almodóvar!
Zu seinem 75. Geburtstag wird dem spanischen Oscarpreisträger am 22. August 2024 nun in Form einer 10-Filme-Kollektion unter dem Titel „Best Of Pedro Almodóvar“ Tribut gezollt. Ein Highlight nicht nur für alle Fans und Sammler*innen jener eingangs erwähnten Regie-Boxen, sondern vor allem natürlich für alle Almodóvar-Enthusiasten.
Denn die sowohl auf DVD* wie auch auf Blu-ray* erscheinende Sammlung enthält nicht nur ganze zehn Höhepunkte aus der Karriere Almodóvars sowie zahlreiche Extras wie Making-ofs, Audiokommentare, Interviews und entfernte Szenen. Darüber hinaus kommt das „Best Of Pedro Almodóvar“ auch im stilecht-knalligen Design daher – mit dem sich die Box von den erwähnten Pendants genauso abhebt wie auch Almodóvars zumeist in grelle, kräftige Farben getränkten Filme.
Das erwartet euch bei Pedro Almodóvar
Bereits als Mittzwanziger versuchte er sich als Filmemacher, inszenierte in den 70ern etwa eine Reihe von Kurzfilmen, bevor er mit „Folle … folle… fólleme Tim!“ 1978 schließlich sein Spielfilmdebüt feierte. Früh brachte er dabei bereits zum Ausdruck, dass er nicht nur seine streng religiöse Erziehung hinter sich gelassen hat, sondern sich auch vom spanischen Kino jener Ära abgrenzte, das sich zunehmend mit Franco-Bewältigung beschäftigte.
Abseits von Trends und Normen avancierte Almodóvar, der nebenbei auch eine Punk-Rock-Band gründete, zu einem Rebell des zeitgenössischen Kinos in Spanien sowie schließlich auch in Europa – und entwickelte dabei eine unverwechselbare Handschrift. Denn er erzählt stets universelle Geschichten aus dem Leben, die für Menschen überall auf der Welt greifbar und zugleich derart überhöht sind, dass sie letztlich doch ihre ganz eigene Wirklichkeit erschaffen.
Auf einmalige und unvergleichliche Art und Weise vereint Almodóvar bizarre Exzentrik mit allzu menschlichen Verhaltensmustern, die uns allen innewohnen, verschrobenen Humor mit erschütternder Tragik – nicht zuletzt getragen von großartigen Hauptdarstellerinnen. Denn so unterschiedlich seine Filme oftmals sein mögen, eines haben fast alle gemeinsam: eine starke Frau im Zentrum der Geschichte.
Diese 10 Filme sind in der Box
Wir haben bereits einen Blick in die Blu-rays geworfen und finden: Vor allem die analog, einst noch auf Film gedrehten Filme Almodóvars sind in High Definition ein regelrechter Augenschmaus – und kommen der farbenprächtigen Optik der Filme entgegen. Gepaart mit den unorthodoxen Kameraeinstellungen des Spaniers, entsteht so immer wieder ein visueller Rausch, dessen Faszination man oft erst lange nach dem Abspann zu begreifen beginnt. Doch genau das macht Almodóvars Filme – neben den zu Herzen gehenden Geschichten – ja erst aus. Aber welche Filme sind denn nun eigentlich in dem Set enthalten?
„Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“ (1988) erzählt die Geschichte von Schauspielerin und Synchronsprecherin Pepa (Carmen Maura), die eines Tages von ihrem Liebhaber verlassen wird. Das will sie nicht auf sich sitzen lassen – doch dann stehen plötzlich Freunde, Bekannte, Zuschauer, Nachmieter und sogar Selbstmörder auf der Matte…
„High Heels - Die Waffen einer Frau“ (1991) dreht sich um Rebecca (Victoria Abril), die als berühmter TV-Star, Ehefrau eines TV-Produzenten und Tochter der gefeierten Sängerin Becky del Paramo (Marisa Paredes) eigentlich alles hat, wovon man träumen könnte. Doch der perfekte Schein trügt: Ihr Mann war einst der Geliebte ihrer Mutter und diese ließ ihr Kind vor vielen Jahren im Stich…
In „Mein blühendes Geheimnis“ (1995) wird die Hausfrau Leo (Marisa Paredes) angesichts des bevorstehenden Endes ihrer Ehe immer unglücklicher. In den schwülstigen Liebesromanen, die sie heimlich schreibt, eine heile Welt zu erschaffen, fällt ihr deshalb immer schwerer. Doch dann sorgt ausgerechnet ein Selbstmordversuch für die entscheidende Kehrtwende.
Auch in „Live Flesh - Mit Haut und Haar“ (1997) sorgt eine verzwickte Situation für Chaos: Victor (Liberto Rabal) kommt aus dem Gefängnis und ist immer noch in Elena (Francesca Neri) verliebt. Die hat mittlerweile aber einen anderen Mann an ihrer Seite – und zwar ausgerechnet den ehemaligen Polizisten David (Javier Bardem), der seit einem Schuss aus Victors Pistole gelähmt ist.
Nach dem Tod ihres Sohnes ist Manuela (Cecilia Roth) in „Alles über meine Mutter“ (1999) fest entschlossen, dessen Vater ausfindig zu machen. Was folgt, ist eine rührende Reise in die Vergangenheit, die im Jahr 2000 mit dem Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film prämiert wurde.
In „Sprich mit ihr“ (2002) stehen ausnahmsweise zwei Männer im Zentrum des Geschehens, die eine Gemeinsamkeit teilen. Denn sowohl der Schriftsteller Marco Zuluaga (Darío Grandinetti) als auch der Krankenpfleger Benigno Martin (Javier Cámara) verbringen einen großen Teil ihres Lebens mit einer Frau, die im Koma liegt…
„La Mala Educación - Schlechte Erziehung“ (2004) zählt zu den besten und auch eindringlichsten Arbeiten des Filmemachers, behandelt er doch eine junge schwule Liebe vor dem Hintergrund von Missbrauch und den Folgen einer religiösen Erziehung. Der typische Almodóvar-Humor darf aber natürlich auch hier nicht fehlen!
Die von Penélope Cruz gespielte Raimunda muss in „Volver“ (2006) einen Ausweg aus einer misslichen Lage finden. Denn als sie eines Tages nach Hause kommt, hat ihre 14-jährige Tochter plötzlich ihren Ehemann umgebracht…
Nicht ganz zufällig in einem seiner jüngsten Filme blickt Almodóvar in „Leid und Herrlichkeit“ (2019) auf das Leben eines Filmemachers (Antonio Banderas), auf dessen größte Erfolge wie auch Verluste – der so schließlich noch einmal neuen Lebensmut fasst.
In „Parallele Mütter“ (2021) erwartet euch erneut Penélope Cruz als eine von zwei Müttern, die gleichzeitig zur Entbindung ins Krankenhaus kommen. Doch während die von ihr gespielte Janis nichts bereut und überglücklich ist, wird die viele Jahre jüngere Teenagerin Ana (Milena Smit) von großen Ängsten geplagt.
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