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    Dieses versteckte Detail macht ein absolutes 90er-Jahre-Meisterwerk noch genialer!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Comedy-Superstar Jim Carrey ließ in „Die Truman Show“ seine verletzlichere Seite durchschimmern – und verhalf der medienkritischen Tragikomödie somit zum Status eines modernen Klassikers. Aber ist euch DIESES Detail je aufgefallen?

    Eine perfekte 5-Sterne-Bewertung in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik attestiert „Die Truman Show“ Meisterwerk-Status – und von Jahr zu Jahr wird deutlicher, wie prophetisch diese tragikomische Mediensatire war: Das von „Der Club der toten Dichter“-Macher Peter Weir inszenierte Starvehikel für Jim Carrey dreht sich um einen Mann, dessen gesamtes Leben bloß eine Show ist.

    Seine Freuden, seine Leiden, selbst völlig banale, nichtssagende Momente in seinem Dasein sind Medienfutter für eine ihm fremde Masse, die glaubt, ihn zu besser zu kennen als er selbst – einfach, weil sie ihn ständig auf ihren Bildschirmen begafft. Weir inszeniert dies, basierend auf einem nicht nur den Reality-TV-Trend vorwegnehmenden Drehbuch von Andrew Niccol, ebenso mit satirischem Biss wie zwischenmenschlichem Feingefühl und Gespür für poetische Bilder.

    Falls ihr den 90er-Jahre-Klassiker nachholen oder eure Erinnerung an ihn auffrischen möchtet: „Die Truman Show“ ist als Kauf- und Leih-VOD via Amazon Prime Video verfügbar.

    Und solltet ihr tatsächlich Lust darauf bekommen haben, „Die Truman Show“ (wieder) zu schauen, können wir euch nur empfehlen, genau auf Details zu achten. Denn die konsequente Liebe zum Detail macht noch deutlicher, wie brillant dieses Meisterwerk ist!

    "Die Truman Show": Festgehalten in einem riesigen TV-Studio

    Seit seiner Geburt stellt Truman Burbank den Mittelpunkt der größten Show der Welt dar – er weiß es bloß nicht. Selbst als Erwachsener (Jim Carrey) spaziert er ahnungslos durch seinen Alltag, während Millionen von Menschen aus aller Welt am Bildschirm kleben. Sie amüsieren sich über seine Sprüche. Sie vergießen Tränen, wenn er Liebeskummer hat. Und sie finden Komfort in ihrer Medienroutine, ihm stets bei seiner Tagesroutine zuzuschauen.

    Das Mastermind dieses in einem überdimensionalen Studio produzierten Formats ist Christof (Ed Harris), der alles daran setzt, Trumans Illusion aufrecht zu erhalten. Doch eine Reihe an Pannen reißt Löcher in Christofs Vision, woraufhin sich Truman auf die emotionale, spannende Suche nach der Wahrheit begibt...

    Im Laufe des Films gibt es zahlreiche kleine Feinheiten, die auf die innere Logik des Konzepts einzahlen, ohne im größeren Stil die Handlung zu beeinflussen oder gar kommentiert zu werden. Stattdessen handelt es sich dabei schlicht und ergreifend um filigrane Elemente, die das Geschehen in einer stimmigen Filmwelt verankern.

    So sieht man, nachdem Trumans Zweifel an der Wirklichkeit seiner künstlichen Studiowelt gravierende Ausmaße angenommen haben, kurz einen TV-Mitarbeiter, wie er hinter den Kulissen die Stellenanzeigen der Los Angeles Times studiert. Ein subtiler, kleiner Gag über ein Rädchen im Getriebe, das ein baldiges Ende seines Jobs auf sich zukommen sieht.

    Lizenzgebühren und Vitamine

    Doch auch auf der Studio-Ebene der Truman-Realityshow gibt es verschiedene, bemerkenswerte Details. So läuft im Radio ausschließlich gemeinfreie Musik – so müssen die Macher des Formats keine Lizenzgebühren zahlen, wann immer Truman das Radio einschaltet. Das heißt, dass Christof nicht nur eine unmenschliche Showidee hatte, sondern auch noch knauserig ist! Allerdings scheint Christof zu wissen, dass sein Goldesel dahinsiechen könnte, wenn er sich nicht ausreichend um dessen Gesundheit kümmert.

    Daher lassen Christof und sein Team wenigstens Vitamin-D-Tabletten springen: Im Film sehen wir, dass Truman jeden Morgen beim Frühstück eine 1000 Milligramm große Dosis an Vitamin-D-Zusatz zu sich nimmt. Obwohl dies nicht ausführlich thematisiert wird, dürfte dem aufmerksamen Publikum die Signifikanz dessen schnell klar sein:

    Da Truman in einem riesigen, geschlossen Studiokomplex lebt, hat er keinerlei Sonnenkontakt – was zu Vitamin-D-Mangel führt und zahlreiche gesundheitliche Folgen haben könnte. Denen wird durch Trumans Frühstücksergänzungsmittel jedoch vorgebeugt. Wie Truman schlussendlich auf den Anblick der realen Sonne reagiert, zeigt uns der Film allerdings nicht – Weir und Niccol überlassen dies unserer Fantasie und schenken ihrer fiktiven Schöpfung somit ein Stück Privatsphäre, das ihr Christof nicht gegeben hätte.

    Dass das Sci-Fi-Kino nicht immer so poetisch, humorvoll und berührend sein muss wie in „Die Truman Show“, sollte selbsterklärend sein. Aber wie schlimm kann es sein? Ganz, ganz schlimm, wie der mieseste Sci-Fi-Film aller Zeiten (gewählt von der FILMSTARTS-Community) beweist:

    1,25 von 5 Sternen! Das ist der schlechteste Science-Fiction-Film aller Zeiten – laut den deutschen Zuschauern

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