Damit hätte wohl kaum ein Fan gerechnet (Achtung, es folgen Spoiler zu „Deadpool 3“): Unter den vielen Cameos in „Deadpool & Wolverine“, den ihr mittlerweile übrigens bei Disney+ streamen könnt*, befindet sich auch ein (gar nicht mal so kurzer) Kurzauftritt von Wesley Snipes, der damit nach über 20 Jahren in seine Paraderolle des legendären Vampirjägers zurückkehrt.
Das ist vor allem vor dem Hintergrund besonders, dass Snipes und Deadpool-Darsteller Ryan Reynolds bereits 2003 gemeinsam vor der Kamera standen, sich aber überhaupt nicht verstanden haben. In „Blade: Trinity“, dem dritten Teil der Fantasy-Action-Saga, verkörperte Reynolds eine Figur namens Hannibal King – doch die Dreharbeiten waren für alle Beteiligten die reinste Katastrophe …
… vor allem für David S. Goyer, der bereits für die Drehbücher der ersten beiden „Blade“-Filme verantwortlich zeichnete und für Teil 3 auch auf dem Regiestuhl Platz nahm – was er bitter bereuen sollte. Denn Snipes soll ihn permanent angefeindet haben, was sogar so weit ging, dass der „Weiße Jungs bringen's nicht“-Star sich weigerte, bestimmte Szenen zu drehen. Mehrmals musste deshalb sogar auf Doubles und digitale Tricks zurückgegriffen werden.
Wesley Snipes soll David S. Goyer gewürgt haben
Doch damit nicht genug: Laut Patton Oswalt, der in „Blade: Trinity“ als Hedges zu sehen ist, wurde Snipes eines Abends sogar handgreiflich: „[...] Er versuchte, den Regisseur David S. Goyer zu erwürgen“, so der „King Of Queens“-Star gegenüber The A.V. Club. „Am selben Abend gingen wir in einen Strip-Club und tranken. Da war eine Gruppe von Bikern, und David sagte: ‚Ich gebe euch allen einen Drink aus, wenn ihr morgen am Set auftaucht und euch als mein Sicherheitsdienst ausgebt.‘
Wesley bekam Angst und ging zurück in seinen Wohnwagen. Am nächsten Tag setzte sich Wesley mit David zusammen und sagte: ‚Ich glaube, du musst kündigen. Du bist schädlich für diesen Film. ‘ David antwortete: ‚Warum hörst du nicht auf? Wir haben alle deine Nahaufnahmen und können den Rest mit einem Doppelgänger drehen.‘ Das machte Wesley so viel Angst, dass er für den Rest der Produktion nur noch über Post-Its mit dem Regisseur kommunizierte. Und er unterschrieb jede Notiz mit ‚Von Blade.‘“
Snipes hat stets bestritten, dass er versucht habe, Goyer zu erwürgen – der Regisseur wiederum wollte die Anekdote weder bestreiten noch bestätigen, auch wenn er die Dreharbeiten als „schlimmste Erfahrung meiner beruflichen Laufbahn“ bezeichnete. „Ich glaube nicht, dass irgendjemand, der an diesem Film beteiligt war, mit dem Ergebnis zufrieden war“, gab er im Gespräch mit dem Hollywood Reporter zu.
Auch zwischen Wesley Snipes und Ryan Reynolds hat es gekracht
Fakt ist dagegen, dass die Feindschaft zwischen den beiden weit über die Dreharbeiten hinausreichte. So zog Snipes das Studio und Goyer sogar vor Gericht, weil er in seiner Funktion als ausführender Produzent zu wenig in das Projekt einbezogen worden sei. Besonders der „kindische Humor“ war ihm dabei ein Dorn im Auge …
… was uns wiederum zu Ryan Reynolds führt: Snipes konnte mit der Art des „Free Guy“-Darstellers rein gar nichts anfangen, und er ließ es ihn jeden Tag spüren. Reynolds dazu:
„Es gibt einen Moment im Film, in dem ich Jessica [Biel] ansehe und ich schwöre bei Gott, dass ich nicht einmal mehr wusste, dass die Kameras liefen, und ich sage: ‚Er hasst mich, nicht wahr?‘ Und sie sagt: ‚Ja.‘ Ich sage das nur über meine Beziehung als Ryan Reynolds zu diesem Typen [gemeint ist Wesley Snipes], und es funktioniert.
Im Zuge der Veröffentlichung von „Deadpool & Wolverine“ ist Snipes zurückgerudert, und im Interview mit Entertainment Weekly äußerte er sich wie folgt über seinen ehemals ungeliebten Co-Star, der nun zum Star seines eigenen Superhelden-Franchise geworden ist:
„Ich hasse diesen Kerl. Weißt du, das ist ein Scherz. Wir spielen dieses Spiel seit ungefähr zwei Jahrzehnten. Wir mochten uns eigentlich die ganze Zeit.“
Zu 100 Prozent glaubwürdig ist dieses Manöver zugegeben nicht, aber Snipes war sicherlich bewusst, dass er die alten Animositäten zu Grabe tragen muss, um noch einmal in die schwarze Kutte schlüpfen zu können. Im (ebenfalls krisengeschüttelten) Reboot soll diesen Part nämlich der zweifache Oscar-Preisträger Mahershala Ali („Moonlight“, „Green Book“) übernehmen.
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"Ich werde so etwas wahrscheinlich nie wieder machen": Dieser Superstar sieht keine Marvel-Zukunft für sichDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Ein ähnlicher Artikel ist zuvor auf unserer spanischen Schwesternseite Espinof.com erschienen.
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