Tom Hanks und Horrorfilme? Keine sonderlich naheliegende Kombination. In seiner mehr als vier Jahrzehnte umfassenden Karriere hat der 67-Jährige Komödien gedreht, Dramen, Kriegsfilme – und mit den Verfilmungen der Robert-Langdon-Reihe von Bestseller-Autor Dan Brown („The Da Vinci Code“) waren auch ein paar okkulte Thriller dabei. Aber einen reinen Horrorfilm hat der „Forrest Gump“-Star nicht in seiner Vita. Oder doch?!
Scrollt man in seiner Filmografie bis ganz nach unten, dann landet man bei einem Film namens „Panische Angst“ (Originaltitel: „He Knows You're Alone“). Und tatsächlich: 1980 hat Tom Hanks nicht nur sein Filmdebüt gegeben – sondern auch seinen ersten und bisher einzigen Horrorfilm gedreht (das hat er übrigens mit seinem späteren „Catch Me If You Can“-Leinwandpartner Leonardo DiCaprio gemein).
Der hierzulande nahezu gänzlich unbekannte Slasher „Panische Angst“ dreht sich um einen Frauenmörder, der es auf zukünftige Bräute abgesehen hat. Tom Hanks passt als Psychologie-Student Eliot also nicht in das Opferprofil des Killers, und tatsächlich begegnet er ihm im Film kein einziges Mal. Doch so klein und scheinbar unbedeutend seine Rolle in „Panische Angst“ auch war, in Hollywood blieb sein eigentliches Talent nicht unbemerkt...
"Es war eine so schlechte Rolle!"
Hanks spielte noch einige Fernsehrollen in Sitcoms wie „Familienbande“, bevor er 1984 in „Splash – Jungfrau am Haken“ zum ersten Mal der Star einer Kino-Komödie war. Abgesehen vom gefloppten Kriegsdrama „Liebe ist ein Spiel auf Zeit“ (mehr dazu in diesem Artikel) war Hanks daraufhin bis weit in die 90er-Jahre hinein ausschließlich in Komödien zu sehen, bevor er für seine erste „ernste“ Rolle in „Philadelphia“ schließlich seinen ersten Academy Award gewann. Dass Hanks irgendwann noch einmal an seine Horror-Anfänge anknüpft, ist weiterhin unwahrscheinlich. Bald ist er auf jeden Fall erst einmal in Robert Zemeckis' Drama „Here“ zu sehen.
In Interviews hat der Schauspieler trotzdem mehrmals über „Panische Angst“ gesprochen. Als er in der Late-Night-Show von David Letterman zu Gast war, bezeichnete er ihn zum Beispiel als „epischen Hack-and-Slash-Film“, fügte aber kritisch hinzu: „Es war eine so schlechte Rolle. Ich hatte in diesem Film überhaupt nichts zu tun.“
Hanks nimmt seine Rolle mit Humor
Trotzdem habe er gute Erinnerungen an Drehbuchautor Scott Parker. Selbst absolute Genre-Fachleute dürften diesen Namen nicht kennen, dabei hat er das Drehbuch für einen Film geschrieben, der so bizarr klingt, dass wir ihn augenblicklich sehen wollen: In „Stirb lachend“ geht es um einen Affen, der im Besitz einer Formel für eine Plutoniumbombe ist.
Zudem scherzte Hanks auch über die Alternativtitel für den Film wie „Shriek“ oder „Blood Wedding“. „Der ganze Titel lautete ,He Knows You're Alone So Don't Go In The House Because He's Going To Stab You With a Knife'“, scherzte Hanks zum Abschluss des David-Letterman-Interviews – und zeigt damit, dass er sein ungeliebtes Frühwerk immerhin mit Humor zu nehmen scheint.
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Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.