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    Fantasy-Blockbuster eines Meisterregisseurs kommt endlich ins Heimkino – dabei solltet ihr eines allerdings unbedingt beachten!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Mit einem Oscar prämiert, mit weltweitem Kassenerfolg bedacht und noch dazu ein Fest für Anime-Fans, die auf Spurensuche gehen wollen: Der eindringliche Fantasyfilm „Der Junge und der Reiher“ kommt ins deutsche Heimkino.

    Dank Preview-Vorstellungen sahen einige Filmfans ihn bereits vergangenes Jahr, diesen Januar begann er dann ganz regulär seinen Siegeszug: Der Fantasyfilm „Der Junge und der Reiher“ von Regie-Legende Hayao Miyazaki lockte fast 600.000 Menschen in die hiesigen Lichtspielhäuser – ein saustarkes Ergebnis für einen Anime, das aktuell für einen bemerkenswerten Platz 18 der größten Kinohits 2024 reicht.

    Weltweit nahm das ebenso introspektive wie expressive, äußerst kreative Werk über 302 Millionen Dollar an den Kinokassen ein. Somit ist es der fünfterfolgreichste Film in der Geschichte Japans! Nach monatelangem Warten macht sich der Film nun auch bereit, das Heimkino zu erobern: Am 23. August 2024 erscheint „Der Junge und der Reiher“ auf DVD und Blu-ray – wobei ihr eines allerdings bedenken solltet...

    Falls ihr den unter anderem mit einem Golden Globe, einem BAFTA, zwei Annie Awards und dem Oscar für den besten Animationsfilm prämierten Film über Verlust, Trauer, Vorstellungskraft und den Kampf gegen Egoismus lieber eine Spur schärfer im Heimkino erleben wollt, müsst ihr euch indes ein wenig gedulden.

    Eine limitierte 4K-Edition von „Der Junge und der Reiher“ im Steelbook ist ebenfalls schon vorbestellbar – der derzeit anvisierte Veröffentlichungstermin ist allerdings der 6. Dezember:

    Am 6. Dezember erscheint außerdem eine limitierte Blu-ray-Edition im Rahmen der Studio Ghibli Collection* – also im längst ikonisch gewordenen Cover-Design mit Silhouettenmotiven. Fans, die für etwas mehr Einheitlichkeit im Regal sorgen wollen, werden sich dieses Jahr also wohl ein Nikolausgeschenk machen. Und wer es nicht so mit Haptik hat, kann „Der Junge und der Reiher“ als VOD bei Amazon Prime Video* vorbestellen. Digitaler Erscheinungstermin ist am 8. August.

    "Der Junge und der Reiher": Autobiografie, verzerrt durch Fantasie

    Nachdem seine Mutter während des Zweiten Weltkriegs bei einem Luftangriff gestorben ist, wird Mahito (Stimme im Original: Soma Santoki / Stimme in der deutschen Synchro: Laurin Lechenmayr) seiner Heimatstadt Tokio entrissen: Sein Vater (Takuya Kimura / Manou Lubowski) heiratet Mahitos Tante Natsuko (Yoshino Kimura / Laura Maire) und verlagert den Lebensmittelpunkt der Familie in ein altes Landhaus.

    Dort fühlt sich der Junge vom Rest der Welt abgeschottet, und beginnt daher, auf eigene Faust die verzauberte Umgebung zu erkunden. Dabei begegnet er einem geheimnisvollen Graureiher (Masaki Suda / Thomas Wenke), der sich wie eine Klette an ihn haftet. Nach und nach wird der sonderbare Reiher für Mahito zu einem Mentor, der ihn tatkräftig dabei unterstützt, die Welt zu verstehen – aber auch Mahitos Großonkel (Shôhei Hino / Hans Bayer) formt ihn...

    Der Junge und der Reiher
    Der Junge und der Reiher
    Von Hayao Miyazaki
    Mit Soma Santoki, Masaki Suda, Kô Shibasaki
    Starttermin 4. Januar 2024
    Im Stream

    „Der Junge und der Reiher“ weist einzelne Parallelen zu einem Jugendroman des von Miyazaki gefeierten Schriftstellers Genzaburō Yoshino auf. Ebenso lassen sich aber Verbindungen zu Miyazakis Biografie finden:

    Genauso wie Mahito floh seine Familie im Zuge des Zweiten Weltkriegs von Tokio aufs Land. Mahitos Vater war, wie Miyazakis Vater, in der Luftfahrtindustrie tätig. Und nicht wenige Filmfans sehen im Reiher und Mahitos Großonkel Reflexionen von wichtigen, beruflichen Wegbegleitern Miyazakis: Die Studio-Ghibli-Mitbegründer Isao Takahata und Toshio Suzuki.

    Außerdem werden Fans in „Der Junge und der Reiher“ zahlreiche teils subtile, teils offensichtliche Querverweise auf frühere Filme des Studios finden. Allerdings ist es nicht so, als hätte Miyazaki einen Film allein für Insider und obsessive Easter-Egg-Sucher*innen geschaffen.

    Denn als Auseinandersetzung mit Kummer, dem Tod und der Suche nach Orientierung im großen Rätsel namens Leben ist „Der Junge und der Reiher“ noch immer eine universelle Erzählung – noch dazu eine, die bestückt ist mit eindrucksvollen, passioniert animierten Bildern. Und wer danach mehr will, darf sich glücklich schätzen. Denn Miyazaki nimmt bereits seinen nächsten Film in Angriff:

    Von wegen Ruhestand: Meisterregisseur arbeitet bereits an seinem nächsten Film – und das mit 83 (!) Jahren

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