Johnny Depp („Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“) ist ein echter Verwandlungskünstler. In Filmen wie „Edward mit den Scherenhänden“, „Alice im Wunderland“, „Fluch der Karibik“, „Lone Ranger“ oder „Into The Woods“ hat der oscarnominierte Schauspieler immer wieder aufs Neue seine Leidenschaft für grelles Make-up und ausgefallene Kostümierungen unter Beweis gestellt. In den meisten Fällen war er dabei auch in eher liebenswerten Rollen zu sehen. Ein etwas anderer Fall tritt in „Black Mass“ ein.
Der Gangster-Thriller von Scott Cooper („Der denkwürdige Fall des Mr Poe“) basiert auf dem Leben des berühmt-berüchtigten Mafiosos James „Whitey“ Bulger, der in den 1970er-Jahren für Angst und Schrecken in der Bostoner Unterwelt sorgte. Auch hierfür musste sich Johnny Depp äußerlich verwandeln – und ist zu einem gewalttätigen Monster mit stechendem Blick, schütterem Haar und bedenklich blassen Teint geworden. Falls ihr „Black Mass“ noch nicht gesehen habt, könnt ihr noch bis einschließlich 5. August bei Amazon Prime Video streamen.
Darum geht’s in "Black Mass"
Boston in den 1970er-Jahren: Dem ehrgeizigen FBI-Agenten John Connolly (Joel Edgerton) gelingt es endlich, den irischstämmigen Verbrecher James „Whitey“ Bulger (Depp) zu einer Zusammenarbeit mit dem FBI zu überreden. Da es dabei darum geht, der verfeindeten italienischen Mafia das Handwerk zu legen, versorgt der skrupellose Whitey Conolly mit Informationen zur Ergreifung seiner Konkurrenten.
So gelingt es ihm trotz seiner stetigen Nähe zu den Behörden, mehr und mehr Macht und Einfluss in der Bostoner Unterwelt zu gewinnen. Schon bald regiert er die Schattenwelt mit brutalen Morden und Drogenhandel. Doch schließlich droht die wacklige Allianz zwischen Bulger und dem FBI außer Kontrolle zu geraten und die Situation zwischen beiden Parteien mehr und mehr zu eskalieren.
Old-School-Gangster-Kino
Mit „Feinde – Hostiles“, „Antlers“ oder „Auge um Auge“ hat Regisseur Scott Cooper vor allem zwei Dinge unter Beweis gestellt: Dass er ein hervorragender Schauspielführer ist und zu den fähigsten Handwerken Hollywoods gehört. Zum Meisterwerk-Status fehlt letztendlich aber immer das gewisse Etwas. So auch im Falle von „Black Mass“, der nicht in einer Liga mit „GoodFellas“ oder etwa „The Departed“ anzusiedeln ist. Gelungenes Gangster-Kino bekommt man dennoch geboten.
Während „Black Mass“ wirklich fantastisch ausgestattet ist und das Lokalkolorit des Bostons der 1970er-Jahre in ungemein stimmungsvollen, sehr detailverliebten Bildern einfängt, ist es gerade Johnny Depp, der den Film zu einer besonderen Seherfahrung macht. Sein James Bulger ist kein klassischer Mobster, sondern ein erbarmungsloser, angsteinflößender Geschäftsmann, der in jeder Sekunde eine gar fröstelnde Bedrohlichkeit ausstrahlt. Eine derart durchtrieben-grimmige Rolle ist im Schaffen von Depp noch immer außergewöhnlich.
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „Black Mass“ dementsprechend sehr solide 3,5 von 5 möglichen Sternen. In seinem Fazit fasst unser Autor Carsten Baumgardt den Film treffend zusammen: „Scott Cooper erweist sich einmal mehr als hervorragender Schauspieler-Regisseur, aber der ganz große erzählerische Glanz fehlt auch seinem gefälligen Old-School-Gangster-Drama ,Black Mass´.“
Um mit einem ganz besonderen Regisseur zusammenzuarbeiten, wäre Johnny Depp sogar bereit gewesen, mit einem Erdferkel zu schlafen. Um welchen Filmemacher es sich dabei handelt, erfahrt ihr in folgendem Artikel:
"Ich würde sogar mit einem Erdferkel schlafen": Für diesen Regisseur wäre Johnny Depp bereit, wirklich alles zu tunDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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