Das seit langer Zeit geplante Remake des kultigen Abenteuerfilms „Die phantastische Reise“ (1966) scheint so einige Regie-Größen Hollywoods umzutreiben. Es ist mittlerweile viele Jahre her, dass die News um eine geplante Neuverfilmung erstmals in Umlauf gerieten. James Cameron („Avatar“) sollte das Projekt mit seiner Produktionsfirma Lightstorm Entertainment in Zusammenarbeit mit 20th Century Fox übernehmen. Seitdem waren mehrere bekannte Filmemacher für den Regieposten im Gespräch, den Cameron aufgrund anderer Projekte nicht selbst einnehmen wollte – so unter anderem Guillermo del Toro („Shape of Water“).
Wer will, wer hat noch nicht?
Wie The Hollywood Reporter berichtet, hat sich nun auch Katastrophenfilme-Meister Roland Emmerich („Independence Day“, „Godzilla“, „The Day After Tomorrow“) zu diesem Projekt geäußert, in das er 2007 involviert war. Während eines Panels zwischen den Filmemachern Emmerich und Antoine Fuqua („The Equalizer“) auf der San Diego Comic-Con gab es eine Video-Zuschaltung von Regisseur Louis Leterrier („The Transporter“, „Kampf der Titanen“), der Emmerich zu dem geplanten Remake befragte. Er äußerte dabei auch sein Interesse, selbst die Regie für den Film zu übernehmen.
Ob Leterrier an dieser Aufgabe nach Emmerichs Antwort weiterhin Interesse hat, sei dahingestellt. Denn dieser sagte: „James Cameron ist sehr herrisch, deshalb habe ich irgendwann einfach aufgegeben. Es war so eine Situation von: 'Ist es dein Film oder mein Film?'" Beim Publikum zumindest sorgte diese Reaktion wohl für ordentlich Gelächter.
Es scheint, als hätte der „Titanic“-Gigant Cameron seinem Kollegen nicht genügend künstlerischen Freiraum gelassen. Emmerich: „Ich muss einfach mein Ding machen können, und wenn ich das nicht machen kann, bin ich nicht interessiert. So einfach ist das. Wenn mir also jemand anderes etwas sagen will und mächtiger ist als ich, steige ich aus.“ 2007 klang das noch etwas weniger nach persönlichen Differenzen: Damals sagte Emmerich in einem Interview, er habe das Projekt aufgegeben, weil er „mit dem Drehbuch unzufrieden“ war.
Die (langwierige) fantastische Reise
In dem kultigen Original „Die phantastische Reise“ von 1966 spielten Stephen Boyd und Raquel Welch die Hauptrollen. Der aufwendig und fantasievoll gestaltete Abenteuerfilm von Richard Fleischer („20.000 Meilen unter dem Meer“, „Dr. Dolittle“) verfrachtet eine Gruppe dank neuester Technologie geschrumpfter Wissenschaftler mitsamt geschrumpftem U-Boot in den menschlichen Körper eines wichtigen Diplomaten, um dort ein eigentlich inoperables Blutgerinnsel zu entfernen. Für diese fantastische Reise – nicht ohne Hürden – hat die Besatzung nur 60 Minuten Zeit...
Ob, wann und mit wem das langersehnte Remake des Klassikers umgesetzt wird, steht also bisher leider noch in den Sternen. Das letzte Lebenszeichen des Projekts gab es bei einer Veranstaltung in der Pariser Cinematheque Francaise im April, wo Cameron einräumte, dass sich der Film zwar schon seit geraumer Zeit in der Entwicklungsphase befinde, er aber dennoch hoffe, damit schon bald voranzukommen. Wir hoffen mit!
Übrigens: Auch Ridley Scott („Alien“) hatte eine kleine Regie-Fehde mit James Cameron. Lest hier mehr darüber:
"Ich war stinksauer": Deswegen hatte Ridley Scott ein Problem damit, dass James Cameron "Alien 2" gedreht hatAnmerkung: In einer früheren Fassung der Nachricht haben wir „overbearing“ mit „überheblich“ übersetzt. Passender dürfte hier jedoch „herrisch“ sein. Der Artikel wurde entsprechend angepasst.