Eine ganze Generation an Filmfans dürfte Michael Caine als weisen Nebendarsteller im Schaffen des Erfolgsregisseurs Christopher Nolan kennengelernt haben – etwa als Butler Alfred in der „The Dark Knight“-Trilogie. Doch lange Zeit befand sich Caine meist sogar mitten in der Action statt nur den Berater zu geben.
In einem weitestgehend in Vergessenheit geratenen Action-Thriller legte sich Caine sogar mit mörderischen Piraten an, die einen versprochenen Papa-Sohn-Trip nach Walt Disney World versauen. „Freibeuter des Todes“ ist derzeit nirgends im Streaming erhältlich, doch der Action-Thriller läuft heute, am 29. Juli 2024, ab 22.05 Uhr bei Nitro!
"Freibeuter des Todes": Diesem Vater solltet ihr nicht eure Reisepläne überlassen!
Der mittlerweile in New York City lebende und als Investigativjournalist arbeitende Blair Maynard (Michael Caine) ist ein unverbesserlicher Workaholic. Als solcher hat er sich völlig in seinen Artikel über rätselhafte Vorfälle im Bermuda-Dreieck verbissen. Daher ist der gebürtige Brite wenig erfreut, als seine Ex-Frau ihren und Blairs gemeinen Sohn Justin (Jeffrey Frank) bei ihm abgibt, damit sie ungestört Urlaub mit ihrem neuen Freund machen kann.
Also fasst Blair einen ungewöhnlichen Plan, der sich alsbald auf dramatische Weise rächt: Er verspricht seinem zwölfjährigen Sohn einen Ausflug nach Walt Disney World, der aber eigentlich nur eine Ausflucht für Blair ist. Ihn zieht es lediglich zum Bermuda-Dreieck, um für seinen Artikel zu recherchieren.
Einen Flugzeugabsturz später sind Vater und Sohn jedoch auf einer kaum bevölkerten Insel gestrandet und werden daraufhin während eines Angelausflugs von sich merkwürdig verhaltenden Piraten attackiert und auf deren Insel verschleppt. Dort haben sie sich unter der Leitung von John David Nau (David Warner) eine eigene, skurrile Gesellschaft aufgebaut, der sich Justin alsbald freudig anschließt...
Neu im Heimkino: Nach diesem fiesen Horror-Thriller werdet ihr eure Urlaubspläne noch einmal überdenken!Falls ihr all dies schon sonderbar findet: Das ist noch gar nichts! Das Drehbuch von „Der weiße Hai“-Autor Peter Benchley watet durch zahlreiche eigenwillige Gewässer. Dazu zählen Inzucht, eine groteske Piraten-Gerichtsanhörung und eine Art Zwangsheirat. Regisseur Michael Ritchie („Fletch – Der Troublemaker“) verstärkt dieses tonale Chaos, indem er sich inszenatorisch mal bei Kung-Fu-Filmen bedient und andere Male beim Slasher-Kino (das bei der Entstehung dieses 1980 an den US-Kinokassen gefloppten Films noch recht frisch war).
Wieder andere Male versucht er, den Stil typischer Swashbuckler der 1930er zu imitieren. Und ein Hauch schauriges Survivalabenteuer nach Manier von „Der Herr der Fliegen“ weht ebenfalls durch den Film – eine Mixtur, die so niedergeschrieben durchaus spannend klingt, deren Umsetzung mit diesem skurrilen Potenzial allerdings nicht mithalten kann. Und das trotz Filmmusik von „Spiel mir das Lied vom Tod“-Legende Ennio Morricone!
Falls ihr also Michael Caine als Actionhelden sehen möchtet, solltet ihr euch nicht die Gelegenheit entgehen lassen, ihn auch in einer seiner stärksten Rollen zu erleben – statt ihn allein an „Freibeuter des Todes“ zu beurteilen. Praktischerweise ist kürzlich ein absoluter Action-Kultfilm mit Michael Caine besser denn je ins Heimkino zurückgekehrt:
Neu im Heimkino: Dieser Action-Kultfilm endet mit einem der legendärsten Cliffhanger der Filmgeschichte – jetzt erstmals in 4K!