Noch bevor sich die „Indiana Jones“-Filme vor den Pulp-Helden der 1930er-Jahre verneigten, nahm sich bereits der Abenteuerfilm „Doc Savage – Der Mann aus Bronze“ diesem Metier an: Ein trainierter, belesener Held schwingt und prügelt sich durch exotische, teils äußerst gefährliche Landschaften.
Doch neben einigen Zutaten, die später in den „Indiana Jones“-Abenteuern vorkommen sollten, finden sich in diesem durchgeknallten Abenteuerfilm comichafte Verrücktheiten wie aus der „Batman“-Serie mit Adam West sowie Versatzstücke einer Bond-Persiflage. All das mit einem früheren Tarzan-Darsteller im Mittelpunkt! Diese Woche ist „Doc Savage – Der Mann aus Bronze“ erstmals im deutschen Heimkino auf Blu-ray erschienen.
"Doc Savage – Der Mann aus Bronze": Ein Gaga-Abenteuer, das von Spielberg überrollt wurde
Arzt, Wissenschaftler, Erfinder, Musiker, Forscher, Abenteurer und Gerechtigkeitskämpfer Doc Savage (Ron Ely) hat in seiner Festung der Einsamkeit eine grausame Ahnung: Sein Vater ist im südamerikanischen Dschungel unter mysteriösen Umständen gestorben! Als Doc in sein Hauptquartier in Manhattan zurückkehrt, wird er dann sogleich Opfer eines Anschlags. Jetzt reicht's aber! Doc trommelt seine Sidekicks zusammen, die „Berühmten Fünf“, und macht sich auf die Spur seines Erzfeinds Captain Seas (Paul Wexler). Der wird damit ja wohl zu tun haben...
Bereits die 181 Ausgaben umfassende Romanreihe, die Radio-Hörspiele und die Comics rund um Doc Savage hatten gemeinhin einen übertriebenen, wilden Tonfall. Doch der von „In 80 Tagen um die Welt“-Regisseur Michael Anderson inszenierte und von „Kampf der Welten“-Produzent George Pal mitverfasste Kinofilm schlägt in eine besonders irre Kerbe.
"Doc Savage": Sogar Superman hat sich bei ihm bedient
Die Action-Abenteuer-Farce hackt sich wie mit der Machete durch die effektreiche Massenunterhaltung und bedient sich bei launigen Interpretationen der DC-Superhelden (nachdem sich Superman einst die Idee einer Festung der Einsamkeit bei Doc Savage geliehen hat), verballhornt Bond und nimmt seine eigenen Abenteuer-Spektakelszenen partout nicht ernst. Hinzu kommen mehrere bewusst alberne Musikeinsätze und eine Szene, in der Docs pathosreiches Gerede eine Runde Applaus aus dem Nichts spendiert bekommt.
Unter anderem aufgrund eines trotzdem öfters schleppenden Erzähltempos und dem Film anzusehender Budgetprobleme musste „Doc Savage – Der Mann aus Bronze“ trotzdem viel Kritik einstecken – und dann wurde der Film noch dazu an den US-Kinokassen von Steven Spielbergs Blockbuster„Der weiße Hai“ überrollt. Dennoch ließ das Thema Hollywood nicht los: In den 2010er-Jahren versuchte Warner Bros., eine Neuauflage mit Dwayne Johnson in der Titelrolle loszutreten – mit „Iron Man 3“-Regisseur Shane Black auf dem Regiestuhl. Letztlich ist das Projekt aber im Sande verlaufen.
2020 wurde wiederum eine „Doc Savage“-TV-Serie angekündigt, um die es aber auch still geworden ist. Eine deutlich ernstere, emotionalere Serie über eine Killermaschine hat es dagegen nicht nur erfolgreich auf die Bildschirme geschafft, sondern erschien kürzlich auch als edle Gesamtedition im Heimkino:
Neu im Heimkino: In diesem gewaltigen Fantasy-Epos sucht eine unaufhaltsame Killermaschine nach dem Sinn des Lebens*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.