Atemberaubend-schöne Schauplätze voller Persönlichkeit und Leben, eine komplexe, mit sich hadernde Hauptfigur und eine intime, gefühlvolle Geschichte, die in epischer Bandbreite erzählt wird: Die Anime-Serie „Violet Evergarden“ und ihre filmischen Ableger spielen in einer fantastischen Welt, in der Gegenwart und Vergangenheit, West und Ost ein bezauberndes Gesamtbild ergeben.
Nicht zuletzt dadurch erkämpfte sich die Saga rund um die titelgebende Ex-Killermaschine eine innige Fanbase. Die vergangenes Jahr erschienene, streng limitierte Gesamtedition ist zwar mittlerweile bei vielen Händlern vergriffen, doch jetzt bekommen Fans eine neue Gelegenheit, sich den Anime als stattliche Box ins Regal zu stellen: Am 26. Juli 2024 erscheint „Violet Evergarden“ als aufwändig gestaltete Komplettedition.
Das mit sieben Discs auftrumpfende Set enthält die gesamte Anime-Serie, „Violet Evergarden – Erinnerungen“ und den Epilog „Violet Evergarden – Der Film“ sowie das Spin-off „Violet Evergarden und das Band der Freundschaft“.Damit aber noch nicht genug:
Da diese Anime-Saga nicht nur aufgrund ihrer bittersüßen Figurenentwicklung und detailreich-atmosphärischen Animation populär ist, sondern auch ihr Soundtrack gefeiert wird, gibt es als Extra obendrein einen Konzertfilm. Als haptische Goodies liegen dem Set mehrere Booklets bei.
"Violet Evergarden": Eine Kriegerin wird zur Korrespondentin
Violet Evergarden war im Krieg eine zerstörerische Waffe auf zwei Beinen. Seit wieder Frieden herrscht, wurde aus der gefühlskalten Kindersoldatin eine apathische Frau mit Armprothesen, die als „Autonome Korrespondenz Assistentin“ arbeitet. In dieser Funktion ist es ihre Aufgabe, Menschen zu helfen, ihre Gefühle in Worte zu fassen und auf's Papier zu bringen.
Daher kommt Violet mit Menschen von unterschiedlichstem Naturell in Kontakt, erfährt aus dritter Hand von allen erdenklichen Gefühlen und findet endlich einen neuen Sinn im Leben. Aber wird sie auch einen Draht zu ihren eigenen Emotionen entwickeln können?
Mit bloß 13 Episoden, die ebenso wie die später nachgereichten Filme allesamt auf Netflix veröffentlicht wurden, fällt „Violet Evergarden“ vergleichsweise kurz aus für ein globales Anime-Phänomen. Dennoch reicht dies für eine epochale, dramatische Geschichte voller Gefühle, in deren Verlauf die Titelheldin eine schleichende, feingliedrige und mitreißende Entwicklung durchmacht – und zahlreiche spannende, komplexe Figuren mit bewegenden Schicksalen kennenlernt.
Eine schöne Geschichte mit unklarem Genre
Über die genaue Genre-Einteilung dieser Reise lässt sich derweil streiten. Zwar wird „Violet Evergarden“ oftmals als Fantasy-Anime etikettiert, allerdings dürfen Uneingeweihte keine Zauberei-Duelle, Monster und verborgene, fabelhafte Reiche erwarten: „Violet Evergarden“ lässt sich als Low Fantasy oder Drama mit dezenten Anflügen von Magischem Realismus bezeichnen, wobei das Design der zentralen Schauplätze auch Steampunk-Anleihen aufweist.
Letztlich ist die Genre-Frage aber eh nebensächlich. Zu groß ist die Augenweide, die geboten wird, und zu faszinierend ist der von Evan Call komponierte Score, der Orchesterbombast mit romantischen Melodien und exzentrischen Einfällen vereint. Wie etwa eingängige Arrangements, bei denen klappernd klackende Schreibmaschinen zum Einsatz kommen.
Musikalisch denkwürdig, genretechnisch aber deutlich leichter zuzuordnen, ist derweil unser nächster Heimkino-Tipp:
Dies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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